Heute selbstverständliche Dinge wie das 16:9-Format oder Digitalfernsehen waren im Technisch-Wissenschaftlichen Forum schon vor Jahren zu sehen. "Vieles, was hier so angedacht wird, wird früher oder später in die technologische Infrastruktur eingehen", ist Forumssprecher Wolfgang Tunze sicher. Vor fast 30 Jahren als Fortbildung für Elektronikhändler gedacht, habe sich das Forum zur Plattform für die Neuheiten von Morgen gemausert.
Ein Blick in die Zukunft: Wer heute zum Telefonhörer greift, um Freunde auf einen spannenden Film im Fernsehen aufmerksam zu machen, muss das künftig nicht mehr. Ein Knopfdruck auf die Fernbedienung reicht, und auf dem Bildschirm des Freundes poppt eine Nachricht auf, wie Robert Seeliger erklärt, der im Berliner Fraunhofer-Institut für offene Kommunikationssysteme an Diensten des internetbasierten Fernsehens forscht. "Oder man schickt ihm einfach das Video hinüber, das man gerade sieht, und schaut es gemeinsam an."
Bequemer shoppen dank virtuellem Spiegel
Bequemer wird in der Zukunft auch der Kleidungskauf: Ein virtueller Spiegel erübrigt das Anprobieren. Der Kunde sieht auf dem Bildschirm, ob ihm die Jacke besser in Grün steht oder doch in Rot. Wie vor Spiegeln in Umkleidekabinen kann sich der Käufer vor dem Monitor auch drehen; der virtuelle Spiegel macht jede Wendung mit.
Oder besser gleich mit Freunden gemeinsam online shoppen? Dabei soll eine neue Konferenz-Technik von IBM helfen, wie Entwickler Peter Westerink erklärt. Räumlich getrennt können mehrere Nutzer über einem Webserver gemeinsam agieren, als säßen alle an einem Computer. "Jeder Klick, den du machst, wird auch auf dem Bildschirm des anderen ausgeführt und umgekehrt. So kann man zum Beispiel auch chatten und nebenbei Schach spielen."
Steuerung per Fingerzeig
Von liebgewonnenen Eingabegeräten wie der Computermaus oder der Fernbedienung können wir uns bald verabschieden, wenn es nach zahlreichen Entwicklern geht, die ihre Prototypen auf der IFA zeigen. Darunter sind Navigationsgeräte mit Sprachsteuerung und Kameras, die sich per Fingerzeig schwenken lassen, etwa bei Videokonferenzen.
Mit Technik des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik kann ein Arzt per Fingerzeig in der Luft Röntgenbilder auf dem Bildschirm verschieben, ohne mit schmutzigen OP-Handschuhen die Maus berühren zu müssen. "Das ist eigentlich ein Nebenprodukt der 3D-Forschung", erklärt Jasmin Heumann. "Möglich machen das zwei einfache Infrarot-Kameras, die man an der Decke befestigen kann." Nur beim Skalpell muss der Arzt weiter richtig zugreifen.
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