"Geiler Rammler..."

“Stalking-Opfer” schickte selbst obszöne SMS

Österreich
03.09.2008 08:48
Es waren schwere Vorwürfe, die eine Frau gegen ihren Arbeitskollegen erhoben hat: Der 31-Jährige soll sie nach kurzer und äußerst leidenschaftlicher Beziehung (pikantes Detail am Rande: Auch der Ehemann arbeitete in derselben Dienststelle einer Wiener Behörde) beharrlich verfolgt und mit Telefonanrufen terrorisiert haben. Außerdem soll er ihre Kinder vor deren Schule bedroht haben. Nun stellte sich heraus: Das "Stalking-Opfer" schickte selbst obszöne SMS an ihren angeblichen Verfolger.

Der mutmaßliche Stalker sagte jetzt vor Gericht aus und belastete seinerseits das vermeintliche Opfer schwer: "Ich war wie ihr Callboy, sie war meine Chefin und hat mich benutzt. Ich wollte sie ganz, sie hat mich hingehalten, weil sie verheiratet war. Ich habe die Affäre beendet, doch sie wollte wieder zurück. Ich wurde an meinem Arbeitsplatz gemobbt, hatte Schlafstörungen und psychische Probleme, weil niemand mir glaubte, dass ich sie nie verfolgt habe. Im Gegenteil."

"Mein geiler Rammler..."
Seine Anschuldigungen konnte der 31-jährige Mann auch beweisen. Er hat nämlich alle SMS und Mails aufgehoben, die ihm die Geliebte geschickt hatte. Und die wurden exakt zu dem Zeitpunkt geschrieben, als die Frau ihren Kollegen bereits des Stalkings beschuldigte. Unter anderem schrieb sie: "Hi Schatz, pass auf auf Dich, ich brauch Dich noch." Oder: "Mein geiler Rammler..." In einem anderen wiederum pries die Dame ihre "Titten" an.

Das Urteil der Richterin: Freispruch. Auch der Staatsanwalt verzichtete angesichts der erdrückenden Liebesbekundungen des angeblichen Stalking-Opfers auf Einspruch. Der fälschlich Angeklagte wurde damals übrigens sofort versetzt...

Von Susi Hauenstein, Kronen Zeitung

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