Aus "Versehen"

Afghanische Kinder durch ISAF-Truppen getötet

Ausland
01.09.2008 16:33
ISAF-Truppen haben am Montag im Osten Afghanistans mit Artilleriebeschuss versehentlich drei Kinder getötet, wie die Internationale Schutztruppe in Kabul mitteilte. Zu dem Zwischenfall sei es im Bezirk Gayan der Provinz Paktika gekommen, nachdem Aufständische eine ISAF-Patrouille beschossen hätten.

Eine Artilleriegranate habe ein Haus getroffen, in dem die drei Kinder tödlich verletzt wurden, sieben weitere Personen in dem Haus wurden verletzt. Die afghanische Regierung hatte den ausländischen Truppen bei ähnlichen Vorkommnissen in den vergangenen Wochen vorgeworfen, sie nähmen bei ihren Einsätzen Tote in der Zivilbevölkerung in Kauf.

Demonstration gegen Gewalt in Kabul
In der afghanischen Hauptstadt Kabul protestierten am Montag mehrere Hundert Menschen gegen US-geführte Einheiten, nachdem bei einem Schusswechsel in der Früh am Stadtrand ein Vater mit zwei Kindern ums Leben gekommen war. Eine Bestätigung der NATO oder der US-Truppen dafür gab es nicht. Am Donnerstag wurden bei einem US-Luftangriff im westafghanischen Herat aus Versehen vermutlich 90 Zivilisten, darunter mehr als 50 Kinder getötet.

Diskussion um deutsche Soldaten in Afghanistan
Das deutsche Verteidigungsministerium hat indes Berichte zurückgewiesen, wonach deutsche Soldaten im Fall von drei in Afghanistan erschossenen Zivilisten die Einsatzregeln missachtet hätten. Ein Ministeriumssprecher verwies am Montag in Berlin auf die laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Potsdam. Obwohl festgelegt sei, dass nur die afghanischen Polizeikräfte Fahrzeuge kontrollieren und eventuell das Feuer eröffnen dürften, hätten ausschließlich deutsche Soldaten geschossen, berichtete die "Financial Times Deutschland". Bei dem Zwischenfall waren eine Frau und zwei Kinder getötet worden.

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