Schock am Parteitag

McCains Vize enthüllt: Tochter (17) ist schwanger!

Ausland
03.09.2008 17:11
Sex vor der Ehe! Schwanger als Teenager! Bristol Palin, die 17-jährige Tochter von John McCains Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin, bricht aus der Sicht der US-Konservativen gleich eine ganze Kette von Tabus. Der bereits durch Hurrikan "Gustav" vermasselte Auftakt zur viertägigen "Republican Convention" in St. Paul im US-Bundesstaat Minnesota ist mit der Enthüllung der Teenie-Schwangerschaft nun zur Gänze den Bach hinunter gegangen, bevor mit dem gestrafften Parteitagsprogramm, das die Nominierung McCains als Höhepunkt hat, noch richtig begonnen werden konnte. Da hilft es auch nicht, wenn Sarah Palin betont, Bristol und der Kindsvater würden heiraten und das Kind gemeinsam großziehen. Denn auch sie selbst hat keine weiße Weste...

Wenige Tage nach ihrer überraschenden Berufung zum "Running Mate" von John McCain steht die 44-jährige Sarah Palin gewaltig unter Druck. Nach der Nachricht von der Schwangerschaft ihrer 17-jährigen Tochter Bristol hat die Debatte über Schwangerschaften von Jugendlichen und die staatliche Förderung der Sexualerziehung für die Republikaner eine ungewollte Aktualität bekommen. Das Baby soll im Dezember zur Welt kommen, wenn die Wahl am 4. November schon vorbei ist, sagte Palin am Montag bei der nur dreistündigen Eröffnungsveranstaltung in St. Paul. Ihre Tochter werde den Vater heiraten und das Kind mit ihm aufziehen, versicherte Sarah Palin, die Gouverneurin von Alaska ist. Mit der Enthüllung ging Palin in die Offensive, nachdem zuvor Gerüchte in Umlauf waren, dass ihr jüngster Sohn, geboren im April, von ihrer Tochter stammen soll.

Palin hat sich gegen die staatliche Förderung von Sexualerziehungsprogrammen in Alaska gewandt. Staatdessen befürwortet sie es ebenso wie Präsident George W. Bush, wenn Schüler zu sexueller Enthaltsamkeit angehalten werden. Nun ist sie das lebende Beispiel, dass diese Taktik nicht wirklich zu funktionieren scheint. McCain selbst hat es bisher vermieden, sich zu diesen Fragen zu äußern. Bei Abstimmungen im Senat folgte er aber dem ablehnenden Stimmverhalten der Republikaner, wenn es um Geld zur Prävention von Teenager-Schwangerschaften ging. Der rechte Flügel der Republikaner lehnt es ab, dass dabei ausführlich über die verschiedenen Möglichkeiten der Verhütung gesprochen wird. Besser die Kids wissen gar nicht, wie Sex funktioniert – so die naive Vorstellung der US-Konservativen.

Palin in Alaska unter Amtsmissbrauchsverdacht
Die Sorgen mit der Tochter sind aber nicht das einzige Image-Problem Palins. In Alaska untersucht ein Ausschuss, ob die Gouverneurin ihr Amt missbraucht hat, als sie den Beauftragten für die öffentliche Sicherheit, Walt Monegan, entlassen hat. Monegan hatte sich geweigert, einen Polizisten zu feuern, der sich von Palins Schwester scheiden ließ. Am Montag wurde bekannt, dass die Gouverneurin wegen dieser Ermittlungen einen Anwalt engagiert hat. Ein Berater McCains, Tucker Eskew, sagte dazu, in jedem US-Staat habe ein Gouverneur seinen eigenen Rechtsbeistand.

Der Wirbel um Palin färbt natürlich auch auf McCain ab. Etliche Zeitungen kommentierten am Dienstag, er habe seine Kandidatin offenbar nicht richtig ausgewählt und sich eine angebliche weiße Weste vorspielen lassen. Bei der Entscheidung für die Wahl von Sarah Palin als Kandidatin sei McCain die Schwangerschaft ihrer Tochter aber sehr wohl bekannt gewesen, sagte der Anwalt Arthur Culvahouse, der die Gouverneurin im Auftrag der Republikaner befragt hat. Dabei sei auch die Entlassung des Sicherheitsbeauftragten sowie eine zwei Jahrzehnte zurückliegende Verhaftung von Palis Ehemann Todd wegen Trunkenheit am Steuer zur Sprache gekommen, sagte Culvahouse. Der persönliche Hintergrund der Gouverneurin sei umfassend geprüft worden.

Obama: „Kein Wahlkampfthema“
Möglicherweise bringt die Teenager-Schwangerschaft Palin bei einigen Wählern der Republikaner in evangelikalen Kreisen in Misskredit. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama jedoch sieht in der Angelegenheit kein Wahlkampfthema. „Ich denke, dass die Familien der Leute tabu sind. Und die Kinder sind ganz besonders tabu.“ Die Gerüchte, Palins Sohn sei das Kind ihrer Tochter, wird Obama zwar mit Sicherheit nicht selbst gestreut haben – ein Republikaner wird es aber auch nicht gewesen sein…

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