Sparen ist angesagt

Kaufleute wehren sich jetzt gegen Verschwendung

Oberösterreich
30.08.2008 18:57
73 Millionen Euro verrotten in Oberösterreich jährlich im Müll. Und das ist wörtlich zu nehmen. Alleine die Privathaushalte werfen nämlich Lebensmittel um diese Summe weg. Dazu kommt ein Vielfaches seitens der Geschäfte. Einzelne Kaufleute wehren sich jetzt gegen diese Verschwendung.

 15 Kilo Wurst, Milchprodukte und Brot wirft jeder Oberösterreicher pro Jahr weg - wir berichteten. Das sind etwa die Einkäufe eines einzigen Monats! Eine vierköpfige Familie könnte sich durch überlegtes Einkaufen bis zu 300 Euro pro Jahr einsparen. Und bei einer Studie kam heraus, dass manche Handelsgeschäfte täglich 45 Kilo Lebensmittel pro Filiale vernichten. So arg ist es bei Horst Karl, selbstständiger Unimarkt-Händler in Feldkirchen/Donau, nicht. Aber er macht mit einem Plakat an der Eingangstür darauf aufmerksam, dass er nicht bis zum Ladenschluss die Frischwaren-Regale bis zum Rand auffüllt (siehe Interview).

Vor allem bei Obst, Gemüse und Brot ist in den Geschäften der Ausschuss enorm. In Filialen, die von Großbäckern bis zum Abend beliefert werden, gehen bis zu 30 Prozent der Waren retour. Diese dürfen aber laut Gesetz auch nicht an Sozialmärkte weitergegeben werden, obwohl hier die Nachfrage extrem steigt. Allein in Linz stieg die Zahl der SOMA-Kunden um 20%!

Sparsam ab dem Geschäft
Positive Erfahrungen macht Kaufmann Horst Karl (57) in Feldkirchen an der Donau mit seiner Ankündigung, dass er seine Frischwaren-Regale mit Hausverstand und nicht mit beiden Händen bis zur letzten Minute vor Landenschluss füllt.

Wieviele Lebensmittel mussten Sie bisher entsorgen?
Im Monat kamen Obst, Gemüse und Brot im Verkaufswert von gut und gerne 400 bis 500 Euro zusammen. Die Leute müssen sich klar sein, dass wir Kaufleute diese Summe mitkalkulieren. Kunden zahlen beim Einkauf auch den Überschuss.

Aber die Kunden wünschen sich volle Regale.
Sie müssen nicht zum Bersten voll sein. Es muss ja nicht das Tomaten-Regal am Abend noch randvoll sein. Es wird auch immer Brot geben, aber vielleicht eben nicht gerade diese eine Sorte. Dafür ist eben eine andere da.

Was sagt Ihre Kundschaft dazu?
Es hat sich noch niemand beschwert.

Von Markus Schütz, Oö. Krone

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