Arigonas Schicksal

Zogaj-Geschwister sollen Schülervisa bekommen

Oberösterreich
29.08.2008 10:51
Zwei der Geschwister von Arigona Zogaj hoffen nach ihrer Abschiebung im Vorjahr auf eine Rückkehr nach Österreich. Die Volkshilfe hat die Unterlagen für Anträge auf Schüler-Visa gesammelt und will sie laut Medienberichten am Montag bei der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck in Oberösterreich einbringen. Die FPÖ hat sich wenig überraschend am Freitag zwar für eine Familienzusammenführung, jedoch im Kosovo, ausgesprochen.

Der Fall der illegal eingereisten und in Frankenburg in Oberösterreich lebenden Familie Zogaj sorgt seit Oktober des Vorjahres für Schlagzeilen. Die Familie war nach der Ausschöpfung aller ihr möglichen Rechtsmittel abgeschoben worden. Arigona Zogaj gelang es, unterzutauchen. Deshalb durfte auch ihre Mutter zunächst noch in Österreich bleiben. Nach einigen Wochen tauchte das Mädchen wieder auf. Der Pfarrer von Ungenach, Josef Friedl, übernahm ihre Betreuung. Nach längeren politischen Diskussionen gestanden die Behörden ihr und ihrer Mutter zu, bis zum Abschluss der Schulausbildung von Arigona in Österreich bleiben zu können. Zum Schulschluss ergab jedoch ein ärztliches Gutachten, dass die Mutter psychisch krank sei. Deswegen ist eine Abschiebung bis auf weiteres nicht möglich. Die inzwischen 16-jährige Arigona wollte eine Lehrstelle antreten, darf jedoch wegen ihres fremdenrechtlichen Status nicht arbeiten und ist deshalb auf der Suche nach einem Schulplatz.

Familientroubles
Der Vater der Familie ist inzwischen im Kosovo untergetaucht, die Ehe soll vor der Scheidung stehen. Zwei Arigona-Brüder im Alter von 17 und 18 Jahren leben bei Verwandten im Kosovo. Für den neunjährigen Bruder und eine achtjährige Schwester bemüht sich die Volkshilfe, dass sie zur Mutter nach Österreich zurückkehren und in Frankenburg die Schule besuchen können. Dazu sollen Schüler-Visa beantragt werden. Wohnen sollen die beiden Kinder bei einem Onkel, der seit 25 Jahren in Österreich lebt und seit sieben Jahren die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt.

FPÖ wenig überraschend dagegen
Der Landesparteiobmann-Stellvertreter der FPÖ Oberösterreich, der Nationalratsabgeordnete Manfred Haimbuchner erklärte am Freitag dazu: "Gegen eine Zusammenführung der Familie Zogaj spricht nichts. Aber nur im Kosovo." Wenn die Republik Österreich und die Europäische Union mit Millionen an Steuergeldern den Wiederaufbau im Kosovo fördere, stelle sich die Frage, warum man dann Möglichkeiten schaffe, dass genau die Menschen, die von diesen Fördermittel profitieren würden, nach Österreich zurück geholt werden. Er stellte zudem die Frage, welche Vorbildwirkung die nunmehrige Vorgehensweise für andere sich illegal in Österreich aufhältige Personen habe. Das sei ja ein "Persilschein" für Asylanten, die einen negativen Bescheid erhalten haben, erklärte Haimbuchner.

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