Slipknot

Neues von den Maskenmännern aus Iowa

Musik
29.08.2008 13:46
Hungersnöte, Tod, Pestilenz und vor allem Schulmassaker: Schenkt man konservativen US-Medien Glauben, dann sind Slipknot für all das und noch vieles mehr verantwortlich. Vier Jahre nach ihrem letzten regulären Studioalbum legen die maskierten Unheilsbringer aus dem beschaulichen US-Bundesstaat Iowa nun mit "All Hope is gone" ihr neuestes musikalisches Ungetüm vor.
(Bild: kmm)

Der Titel ist zugleich richtungsweisend für die inhaltliche Ausrichtung des Albums: Trauer, Wut, Hass, Schmerz und Verzweiflung sind und waren schon immer Thema in Frontmann Corey Taylors Texten, auf Studioalbum Nummer vier gibt man sich nun jedoch politischer, sozialkritischer und radikaler denn je. "Give me a minute and I'll change your mind, give me a bullet and I'll change your life", schreit Corey etwa wutentbrannt auf "Gematria (The Killing Name)", nachdem er nur wenige Sekunden zuvor im Intro namens ".execute" egoistisches Verhalten und Profitgier angeprangert hat. "Wir stehen am Abgrund", tönt es da unheilschwanger aus den Boxen.

Auch in musikalischer Hinsicht gibt es einige Veränderungen zu bemerken: Einerseits räumt man hier und da nun wieder vermehrt dem klassischen Gitarren-Solo Platz ein, anderseits schüttet Corey Taylor, wie bereits von seiner Zweitband "Stone Sour" gewohnt, nun mit geölter Stimme wesentlich schöner klingende Refrains aus dem Hals. Zu hören ist dies etwa auf der ersten Singleauskopplung, dem unweigerlich ins Ohr gehenden "Psychosocial". Noch deutlicher wird es aber auf dem vergleichsweise zahm rockenden "Dead Memories" und dem balladesken "Snuff", das damit direkt an "Vermilion Pt. 2" vom Vorgängeralbum anknüpft.

Zahm geworden sind Slipknot deswegen aber noch lange nicht. Wie eh und je trommelt sich Drummer Joey Jordison einen Wolf, die Gitarristen Thompson und Root tun das ihre, um den Trash-Metal-Anteil mit satten Riffs konstant oben zu halten. Songs wie "This cold black", "Wherein lies continue" sowie der abschließende Titelsong "All hope is gone" lassen keinen Zweifel daran, dass die neunköpfige Truppe ihr brachiales Handwerk versteht und, dem Mitgröl-Faktor sei Dank, auch mit diesem Album ihre liebevoll "Maden" getauften Fans wieder verzücken wird.

Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: Nachdem der Two-Days-a-Week-Auftritt wegen eines Knöchelbruchs von Drummer Joey kurzfristig abgesagt werden musste, steht nun fest, dass Slipknot im Rahmen ihrer "All Hope is gone"-Welttournee am 28 November in die Wiener Stadthalle kommen werden.  Der Vorverkauf startet am Montag, den 1. September.

Fazit: 9 von 9 Brachialo-Punkten

von Sebastian Räuchle

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