Laut Schätzungen kann jeder zweite Zehnjährige im Land ob der Enns nicht schwimmen. „Weil in vielen Schulen der Sport immer mehr an Bedeutung verliert“, schimpften bekanntlich die Kritiker. Doch es fängt schon bei der Lehrerausbildung an: Während die eine Hälfte einen Helferschein macht und quasi zu „Schwimmern“ ausgebildet wird, bleibt der Rest im Trockenen. „An den pädagogischen Hochschulen wird die Schwimmausbildung vernachlässigt, dabei müsste jeder Volksschullehrer einen Helferschein haben“, meint Josef Schaffelhofer, Landesschwimmreferent des Jugendrotkreuzes.
In eigenen Spezialkursen für Lehrer werde dieses Manko nachgeholt. Zudem gibt’s auch einige organisatorische Probleme: Bei mehr als 15 Volksschülern sei eine zweite Begleitperson für den Schwimmunterricht nötig und diese unter den Kollegen oft nicht zu finden. „Da müssen Eltern einspringen“, so Schaffelhofer. Und vor allem ältere Pädagogen seien für das aufwändige Schwimmengehen kaum noch zu motivieren. Zudem werden auch die Möglichkeiten für einen sinnvollen Schwimmunterricht immer weniger. „Oft heißt es auch in Bädern, dass Schulklassen den Betrieb stören“, so Anna Kogler vom Jugendrotkreuz. Resümee und dringende Empfehlung von Schaffelhofer: „Jedes Schulkind sollte schwimmen können!“
Foto: Horst Einöder
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