Unnötige Rettungen

Hobbykraxler trauen sich oft viel zu viel zu

Oberösterreich
04.08.2008 17:43
Sport, Naturerlebnis, Gipfeleuphorie Wandern entwickelt sich immer mehr zum Trendsport. Oberösterreich bietet dafür ein unerschöpfliches Angebot an Routen. Doch so erfreulich dieser Boom ist, er hat auch eine Kehrseite: Immer öfter muss die Bergrettung zu völlig erschöpften Wanderern ausrücken, um sie ins Tal zu holen.

Erst letzte Woche mussten zwei erst 21-jährige Linzerinnen vom Traunstein geborgen werden, weil sie einfach nicht mehr weiterkonnten: „Die Mädchen waren einfach unsportlich“, schüttelt Siegfried Passek von der Bergrettung Oberösterreich den Kopf.

Bereits jeder zehnte Einsatz der Bergrettung geht mittlerweile auf das Konto „liegen gebliebener“ Hobbykraxler. Sie wollen auch dabei sein beim neuen Trendsport Wandern, schätzen sich aber völlig falsch ein und können nach einigen Stunden weder vor noch zurück. Besonders beliebt ist laut Bergrettung in den letzten Jahren der Traunstein geworden, pro Wochenende tummeln sich dort Tausende Gipfelstürmer.

Meist gehen die Vorfälle glimpflich aus, aber die Einsätze kosten viel Geld: Einige hundert Euro, wenn die Retter die Erschöpften allein bergen können, doch wenn der Hubschrauber ausrücken muss, kann die Aktion Tausende Euro kosten. Übrigens sind es nicht nur „die Touristen“, die sich überschätzen. „Das ist bunt gemischt, Einheimische und Junge sind genauso darunter“, so Passek.

„Man kann nicht einfach mit dem Traunstein starten“
Siegfried Passek aus Altmünster gibt als Bergrettungs-Öffentlichkeitssprecher Tipps, was für einen ungeübten Wanderer das Richtige ist.

Womit soll ein untrainierter Mensch beginnen, wenn er wandern gehen möchte?
Für Unsportliche sind so genannte Almwanderungen zu empfehlen. Sie führen meist über leicht passierbare Forststraßen, ohne Hindernisse. Ganz zu Beginn werden kurze Touren reichen, im Bereich von

40 Minuten oder einer Stunde. Das hört sich nicht viel an, aber es ist besser, man schafft es leicht und geht beim nächsten Mal weiter. Man kann nicht mit dem Traunstein starten.

Aber oft ist doch auch die Ausrüstung schuld.
Weniger. Schlechtes Schuhwerk sehen wir zwar auch immer wieder, aber nicht so oft bei den Erschöpften. Die Leute mit Halbschuhen verletzen sich meist auf unebenen Wegen im Gebirge, brechen sich die Füße und Gelenke. Und dann brauchen sie natürlich auch unsere Hilfe.

 

Foto: Bergrettung

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