Generationswechsel

Langzeit-VPler bröckeln nun ab

Oberösterreich
01.08.2008 19:23
VP-Chef LH Josef Pühringer kommt mit seinem Wunsch nach Verjüngung des OÖ-Nationalratsteams voran: Nach Helmut Kukacka hat auch der Innviertler Karl Freund den Rückzug aus dem Parlament offiziell verkündet: „Ich wäre zwar gerne noch zwei Jahre geblieben, aber dann wäre das Rieder Mandat weg gewesen.“ Jakob Auer aus Fischlham will noch Nationalrat bleiben.

„Ich will noch zwei Jahre machen“, hatte Freund bei Pühringer deponiert: „Dann kann ich nicht garantieren, dass dein Mandat wieder ein Rieder bekommt“, so Pühringers Wink mit dem Zaunpfahl: „Da müsstest du die volle Periode bleiben…“

Doch das wollte der Lambrechtener nicht: „Ich bin 20 Jahre dabei und ich bin älter geworden. Nun scheide ich nicht mit Wehmut - sondern mit einer sehr positiven Einstellung, weil ich so lange das Vertrauen der Leute haben konnte“, wie Freund am Freitag, seinem 61. Geburtstag, bei einer Pressekonferenz in Ried im Innkreis sagte.

Freunds Kollege Jakob Auer dagegen möchte, obwohl fast fünfeinhalb Jahre länger im Parlament, dort noch bleiben. Nur als Bürgermeister von Fischlham tritt er - geordnet - zurück, und das auch erst am 6. April 2009. Er wird dann 32 Jahre im Amt gewesen sein.

„Verjüngungskandidaten“ aus Pühringer-Sicht sind auch noch Wolfgang Großruck (60), der Bürgermeister von Grieskirchen, und Walter Murauer von der VP-Steyr-Land, der heute, Samstag, seinen 60. Geburtstag feiert. „In der VP gibt´s offensichtlich zu viele 60-Jährige“, meint Jakob Auer mit etwas Galgenhumor…

„30 Prozent der Wähler sind über 60 Jahre alt!
Im Gegensatz zu seinem VP-Kollegen Karl Freund (61) möchte Jakob Auer (59) noch eine Periode im Nationalrat bleiben. Nur als Bürgermeister seiner Gemeinde Fischlham kündigt er seinen Rückzug  nach dann 32 Jahren Amtszeit  an.

In Fischlham machen Sie und Ihr Vize einer jungen Truppe Platz, im Nationalrat tun Sie das nicht…
Mein Konventsergebnis war eindeutig, ich trete wieder an. Ich möchte mich noch einmal eine Periode lang 100-prozentig als Parlamentarier engagieren. Es gibt wichtige Finanzausgleichsverhandlungen, und die Welt wird nicht leichter.

Erfahrung ist wichtig.
Man braucht junge und erfahrene Kräfte. Die richtige Mischung macht´s - wie ja auch in einem Betrieb.

Aber Parteichef Pühringer drängt auf Verjüngung.
Er wird schon seine Gründe haben. Aber der Beschluss von vor zwei Jahren, Platz für Jüngere machen zu müssen, wird überinterpretiert. Dinkhauser ist 67 und tritt an, Van der Bellen ist 65, Koits in Wels ist 67 und tritt wieder an.

Und die Wähler?

30 Prozent sind über 60!

Foto: Chris Koller

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