In Auerbach im Bezirk Braunau saß „Gustl“ schon in einer Geschenks-Schachtel. Doch er nützte die Chance zur Flucht, als die eineinhalbjährige Cornelia das „Pipi-Hendi“ streicheln wollte und in die Kiste lugte. „Gustl“ entwischte, ließ sich auch nicht einfangen und versteckte sich schließlich unter dem Transporter des Fleischermeisters Leopold Lindlbauer. Dieser fuhr am nächsten Tag los, blieb am Weg nach Hallein sogar vier Mal stehen: „Mein Sohn hat beim Schlachthof das Krähen gehört und gemeint, dass da ein Hahn sein muss. Aber ich hab´ ihm nicht geglaubt“, erinnert sich der Fleischhauer. Erst beim nächsten Bauern stieg der „Schwarzfahrer“ aus, verabschiedete sich mit einem „Kikeriki“, lief zu einer Hühnerschar und bestieg stolz den Misthaufen.
Lindlbauer fuhr heim zur Lebensgefährtin, der er seinen Taxi-Dienst schilderte: „Sie hat nur gemeint ,du hast also den Gockel, den die Nachbarn so verzweifelt suchen!?´“ Inzwischen war der Lehrerin in Tarsdorf ein Ersatzhahn überreicht worden, der wieder ausgetauscht wurde, nachdem der Fleischer den reiselustigen Gockel heimgeholt hatte. „Gustl“ hatte am Hof in Salzburg mit seinem Temperament bereits für gehörigen Wirbel gesorgt.
Foto: Ernst Vitzthum
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