Molto schnell!

Fiat 500 Abarth: So fährt sich das Renn-Panino

Motor
14.01.2009 12:03
Seit bekannt ist, dass ein neuer Fiat 500 auf den Markt kommt, hofft bzw. wartet die automobile Welt auf die Abarth-Version – jetzt ist sie endlich da! Und das Warten hat sich gelohnt, der Kleine ist ein echtes Rennpanino und macht wahnsinnig Spaß. Da hat es nicht mal wirklich gestört, dass es bei der Präsentation am Wachauring wie aus Kübeln geschüttet hat.
(Bild: kmm)

Im Gegenteil: Auf der nassen Piste hat sich umso mehr gezeigt, wie ausgewogen das Fahrwerk geworden ist. Für den kurzen Radstand (2,30 Meter) liegt der 500 Abarth erstaunlich souverän und sicher, auch in richtig schnell gefahrenen Kurven. Das ESP bekommt da relativ wenig zu tun, einerseits weil das Fahrwerk seinen Job ausgezeichnet erledigt, andererseits weil es überhaupt recht spät eingreift. Das ist auch gut so, denn es ist nicht abschaltbar.

Mehr als einfach martialische Optik
Man sieht dem „Cinque-renn-to“ auf den ersten Blick an, dass er es mehr als faustdick unter der kleinen Haube hat. Da rede ich noch gar nicht vom optischen Aufputz (Beklebungen, Alufelgen, Spoiler, zwei fette Auspuffenden und und und…), sondern von der nach vorn gewachsenen Schnauze. In diesem Überbiss, der ein designtechnisches Fiasko hätte werden können (es aber nicht wurde), steckt der abarthisierte 1,4-Liter-Motor des Cinquecento, der Dank Turbolader auf 135 PS aufgeblasen wird. Bei gedrückter „Sport-Boost“-Taste erreicht er ein maximales Drehmoment von 206 Nm bei 3.000/min.

Freude durch Kraft
Solcherart motorisiert schickt der 500 Abarth die Tachonadel nach 7,9 Sekunden am Hunderter vorbei, als Höchstgeschwindigkeit werden 208 km/h angegeben. Schön, dass es sich hier nicht um einen Krawallturbo handelt, sondern sich die Leistung kontinuierlich aufbaut. Das macht Freude. Wer seinen jugendlichen Übermut zügelt, der kann auch sparsam unterwegs sein. 6,5 Liter auf 100 km sind der Normverbrauch, das entspricht 155 g/km CO2.

Aber die Welt des 500 Abarth ist schnell. Das fette Sport-Lederlenkrad schmeichelt den Händen so sehr, dass man gar nicht merkt, wie sich der Sport-Schalter im Gehirn umlegt. Dann ist man froh über die gut geformten Sportsitze (wobei die Beinauflage zu kurz ist), dann fliegt der Schalthebel durch die fünf Gänge. An die sieben Airbags denkt man nicht, aber es ist gut, dass es sie gibt. Vielleicht schaltet man das serienmäßige Interscope-HiFi-System mit 4x40 Watt plus Subwoofer ein, denn der Auspuffsound hat mit dem Röhren früherer Abarth-Modelle nichts zu tun.

Gar nicht gut: Das Lenkrad ist nicht in Längsrichtung verstellbar, dabei wäre gerade in diesem schnellen Glüher eine perfekte Sitzposition wichtig.

Contenance, bitte!
Das „Unkrawallige“ hat man bei Abarth zum Credo erhoben. „Dieses Auto wird nie am Wörthersee parken“, sagt der Brand Manager und meint damit das GTI-Treffen. Sehr wohl soll der Abarth-Fahrer sein Fahrzeug regelmäßig „updaten“, es also mit neuen Beklebungen und Alufelgen aufmotzen.

Auf ein besonderes Update müssen Fans noch bis Oktober oder November warten. Dann kommt ein sogenanntes „esse esse“-Kit heraus, das aus dem Motor 160 PS herauskitzelt. Es besteht aus 92 Teilen, inklusive einem vergrößerten Garrett-Turbolader, neuem Fahrwerk und neuen Bremsen. Doch damit ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Zusätzlich wird (wann, steht noch nicht fest) eine Version namens „Assetto Corse“ aufgelegt, die nicht für die Straße zugelassen sein wird und 200 PS leistet. Sie wird auf 49 Stück limitiert und bekommt einen eigenen Marken-Cup im Rahmen der Ferrari-Challenge.

Zunächst gibt es aber ab sofort erst mal den ganz „normalen“ 500 Abarth um 18.590,-- Euro, wofür man eine Menge Spaß bekommt. Auch in Sachen Ausstattung bleiben praktisch keine Wünsche offen. Ein rundum rundes, gelungenes kleines Sportauto!

Stephan Schätzl

Warum?

  • Weil er so gut ist, wie wir gehofft haben.
  • Weil er auch noch günstig ist.

Warum nicht?

  • Eben. Warum nicht?
  • Weil ein so offensichtlich kultiges Kultauto vielleicht nicht lange kultig ist.

Oder vielleicht …

  • … doch den Mini Cooper S?
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(Bild: kmm)



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