Serie reißt nicht ab

Schon 14 Tote bei Unfällen auf unseren Straßen

Oberösterreich
10.07.2008 18:43
Das Blutbad auf unseren Straßen – jetzt sind es schon 14 Verkehrstote in nur zehn Tagen! In der Nacht auf Donnerstag wurde eine Fußgeherin (70) in Pichl bei Wels vor ihrer Haustür von einem Pkw getötet. Donnerstag Nachmittag stießen in Neukirchen an der Enknach zwei Autos zusammen: Ein Toter, drei Verletzte.
Als die 70-jährige Juliana Pernerstorfer um 23 Uhr in Pichl bei Wels die Landesstraße überquerte, um zu ihrem Haus zu gelangen, übersah sie der 22-jährige Manuel S. aus Kematen am Innbach. Er erfasste die Fußgeherin, sie wurde zu Boden geschleudert. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.


Donnerstag um 8.40 Uhr wollte der Leasingarbeiter Thomas P. (26) aus Kematen an der Krems in Neuhofen einer Katze ausweichen. Er verriss seinen Audi A 6 und krachte gegen eine Hausmauer. Der Lenker und seine mitfahrende Schwester Melanie P. (16) überlebten verletzt. Keine Überlebenschance hatte hingegen der Rumäne Marrius T. (52): Er saß mit seiner Gattin im Pkw einer Bekannten (53) aus Geretsberg. Auf der Lamprechtshausner Bundesstraße bei Neukirchen wurde der Wagen vom Pkw eines 23-Jährigen aus Burgkirchen frontal gerammt. Der Beifahrer wurde getötet, seine Gattin sowie die Lenkerin und der junge Lenker wurde teils lebensgefährlich verletzt.


Seit Monatsbeginn gab es 14 Verkehrstote bei uns: Nach einem „Frontalen“ in Palting starben Philipp Reiter (19) aus Jeging und Johannes Pieringer (34) aus Schalchen. In Andorf starb Bettina Fischbauer (19) aus Rainbach im Innkreis. Zu den Toten gehört auch Sidonia Radu (33) aus Ottnang am Hausruck.



„Die Schreckensbilder gehen im Kopf herum“

Karl Feichtner (48) ist Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Andorf und schon seit 34 Jahren dabei. Bereut hat er es noch nie.

Sie müssen ja unzählige Einsätze absolviert haben.

Ich hab nicht mitgezählt, aber es waren viele.

Sie waren auch vor Ort, als vor zwei Tagen ein 19-jähriges Mädchen tödlich verunglückt ist.

Ja, das geht schon auf die Psyche. Ob Tote oder Verletzte, die Schreckensbilder bekommt man lange nicht mehr aus dem Kopf. Ganz schlimm ist es bei Kindern oder wenn man das Unfallopfer kennt.

Wie gehen Sie damit um?

Reden hilft. Mit Kameraden oder mit Kollegen.

Gibt es auch Einsätze, über die Sie sich freuen?

Wenn wir helfen konnten. Wie einmal einer Reisegruppe, die eine Buspanne hatte. Die haben sich schriftlich bedankt, sogar in Gedichtform.

Kommt das oft vor?

Leider nicht. Für die meisten ist es selbstverständlich, dass wir Tag und Nacht bereit sind.

Ihr älterer Sohn ist auch schon bei der Feuerwehr.

Und vor einer Woche 18 geworden, gestern hat er ein Auto gekauft. Seither habe ich Kopfweh.



Foto: Manfred Fesl
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