Hohes Unfallrisiko
Griechenland Spitzenreiter bei tödlichen Unfällen
Auch wenn manche Reisende nicht mit dem eigenen Fahrzeug die Reise antreten, sondern sich erst vor Ort ein Auto oder ein Motorrad mieten, sollte man sich über das Unfallrisiko ein Bild machen, denn so unterschiedlich wie die Temperamente ist auch das Unfallgeschehen auf Europas Straßen.
Wer den Süden Europas mit dem Auto oder Motorrad erkunden möchte, sollte besonders vorsichtig sein, denn die Straßen von Griechenland und Zypern gehören - gemessen an der Einwohnerzahl - zu den gefährlichsten in Europa. Statistisch noch gefährlicher sind nur die drei jungen EU-Mitgliedsstaaten Estland, Lettland und Litauen. 2006 sind im griechischen Straßenverkehr 149 Personen pro Mio. Einwohner tödlich verunglückt, in Zypern waren es 140. In Litauen waren es insgesamt sogar 223.
Viele Motorrad-Unfälle in Griechenland
"Ursache für die schleppende bis stockende Entwicklung in der griechischen Verkehrssicherheit ist die nur bruchstückhafte Implementierung von Maßnahmen, die auf das Verhalten der Verkehrsteilnehmer, die Fahrzeugsicherheit und die Infrastruktur abzielen sowie fehlende Kontrollen, vor allem in puncto Geschwindigkeit", berichtet das Kuratorium. Rund 30 Prozent aller Unfälle in Griechenland betreffen einspurige Kraftfahrzeuge - also Mopeds und Motorräder. In einer Untersuchung aus 2005 wurde offensichtlich, dass mindestens 137 der 457 getöteten Moped- und Motorradfahrer in Griechenland keinen Sturzhelm getragen haben.
Im Vergleich dazu sind die Straßen im Norden Europas relativ sicher. "In den skandinavischen Ländern, Großbritannien und den Niederlanden wird Verkehrssicherheit groß geschrieben", so das Kuratorium für Verkehrssicherheit. In den Niederlanden verunglücken 45 Menschen pro Millionen Einwohner tödlich. Hohe Strafen, intensive Kontrollen, langjährige Verkehrssicherheitsprogramme und effiziente Infrastrukturmaßnahmen reduzieren das Unfallrisiko erheblich. Zusätzlich sind im Norden Europas regelmäßig interdisziplinäre Unfallkommissionen unterwegs, die jeden Unfallort mit Getöteten genau unter die Lupe nehmen. (pte)
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.