Bombe geplatzt

“Geschichten über Blutdoping in Wien sind wahr”

Sport
29.06.2008 15:43
Der ehemalige Trainer der finnischen Langlauf-Damen, Kari-Pekka Kyrö, hat in einem Interview mit der finnischen Boulevardzeitung "Ilta-Sanomat" auch die Berichte über Eigenblut-Doping zahlreicher Sportler in einer Wiener Blutplasmabank erwähnt und bekräftigt. Darüber hinaus deutete Kyrö an, dass die Zahl der Kunden aus dem Spitzensport dort wesentlich höher war als in den Medienberichten vom vergangenen Winter behauptet.

Auf die seinerzeitigen Berichte angesprochen, wonach 31 deutsche und österreichische Biathleten und Radrennfahrer bei der Firma Humanplasma bei Wettkampf-Bedarf in den vergangenen Jahren Eigenblut "tanken" konnten, sagte Kyrö: "Das ist absolut wahr, aber die Zahl 31 steht nur für 30 Prozent der Kundschaft. Auch Recken von unserem Brudervolk waren dort". Bei letzterer Bemerkung handelt es sich um einen ziemlich eindeutigen Seitenhieb auf estnische Langläufer.

Kyrö, der in den vergangenen Wochen in Finnland mit Angaben über systematisches Doping im finnischen Ski-Sport über Jahrzehnte hinweg für Aufregung sorgte, sagte in dem Zeitungsinterview vergangene Woche weiter, in Wien habe es nur eine Anlaufstelle für Eigenblutdoping gegeben, in Mitteleuropa gebe es insgesamt aber mehrere Anlaufstellen.

Wegen des starken Konkurrenzdrucks und der schwierigen Nachweisbarkeit sei Eigenblut-Zufuhr in den vergangenen Jahren zur zentralen Dopingmethode im internationalen Spitzensport geworden, sagte Kyrö gegenüber "Ilta-Sanomat".

Kyrö wurde einige Jahre nach dem größten Dopingskandal im nordischen Skisport bei der WM im finnischen Lahti 2001 als einziger der damals Beschuldigten wegen Medikamentenschmuggels und Betrugs zu einer Geldstrafe verurteilt. Sämtliche andere Funktionäre des finnischen Ski-Verbands wurden mangels Beweisen freigesprochen. Kyrö belastete mit seinen jüngsten Aussagen verschiedene Funktionäre und Sportler nun erneut. Die finnische Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln.

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(Bild: KMM)



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