Makabres Geschäft

54 Jahre Haft für Boss von Organhandel-Bande

Ausland
29.06.2008 08:22
Im Skandal um einen großangelegten illegalen Organhandel ist der Anführer einer Bande in New York zu 54 Jahren Haft verurteilt worden. Der Angeklagte frühere Zahnarzt Michael Mastromarino wurde schuldig gesprochen, den illegalen Handel mit Organen geleitet zu haben, erklärte Staatsanwalt Charles Hynes am Freitag. Die mehr als 1.000 Opfer hätten niemals zugestimmt, dass ihnen nach dem Tod Organe, Knochen oder anderes Gewebe entnommen würden.

Bis zu ihrer Verhaftung im Jahr 2006 sollen die insgesamt vier Angeklagten mehrere Millionen Dollar mit ihrem makabren Geschäft verdient haben. Am Mittwoch hatte das Gericht im New Yorker Stadtteil Brooklyn ein erstes Urteil gefällt und den Zahnarzthelfer Christopher Aldorasi zu 27 Jahren Haft verurteilt. Zwei weitere Urteile stehen noch aus.

Wie in einem "billigen Horrorfilm"
Während des Prozesses beschrieb Staatsanwalt Hynes detailliert das Vorgehen der vier Angeklagten. Mehr als fünf Jahre lang sollen sie sich mit Hilfe gefälschter Totenscheine und Organspenderausweise bei 1.077 Leichen bedient haben. Um ihre kriminellen Machenschaften zu kaschieren, versteckten sie sogar Beweismaterial wie OP-Handschuhe oder Schürzen in den aufgeschnittenen Leichen, bevor sie die Körper wieder zunähten.

Entnommene Knochen ersetzten sie durch PVC-Rohre, damit die Leichen bei der Beerdigung äußerlich normal aussahen. Hynes sagte damals, die Vorfälle erinnerten ihn an "einen billigen Horrorfilm".

Prominenter unter den Opfern
Prominentestes Opfer war der BBC-Hörfunkjournalist Alistair Cooke. Er war 2004 im Alter von 95 Jahren an Lungenkrebs in New York gestorben. Die Angeklagten hatten aber die von ihm gestohlenen Körperteile so deklariert, als stammten sie von einem gesunden 85-Jährigen, der an Herzversagen starb.

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