Schwere Vorwürfe

“Die Mädchen wollten mich anzünden!”

Steiermark
28.06.2008 16:41
Im Zusammenhang mit der "Fohnsdorfer Causa" - Schülerinnen sollen einen Lehrer attackiert haben - ist nun eine Bombe geplatzt. "Die wollten mich anzünden!", erzählt der betroffene Lehrer nach einer Woche Krankenstand schockiert. "Ich bin in panischer Angst geflüchtet." Der Pädagoge musste sogar zum Psychiater.

Seit 21 Jahren versieht der Pädagoge Dienst, "ich glaub', ich komm recht gut an, bin beliebt und locker", sagt er.

So was Entsetzliches sei ihm aber noch niemals passiert, als die vier Mädchen zum "Angriff" übergegangen seien. "Es hat wie eine Gaude angefangen", erzählt der Lehrer von den Horror-Minuten. "Dann hab' ich aber gemerkt, dass die mich provozieren und filmen wollen. Woraufhin ich erklärt habe, dass sie fürs Filmen mein Einverständnis brauchen - welches sie nicht haben."

Und dann - "sind sie auf mich losgegangen. Sie haben mich mit Pinsel und Farbe angemalt, eine Flasche ist geflogen."

"Wir zünden ihn jetzt an!"
Der Gipfel des Entsetzens: "Eine Schülerin hat gerufen: 'Wir zünden ihn jetzt an - wer hat ein Feuer?' Dabei wurde eine Haarspraydose gezückt - und die haben schon auf mein Hosenbein gesprüht!" Das Ganze sei nur gescheitert, weil "nicht gleich ein Feuerzeug gefunden wurde. Das war meine Chance - und ich bin in panischer Angst geflüchtet. Es war furchtbar."

"Musste zum Psychiater"
Am Donnerstag hat sich der Lehrer zum ersten Mal danach wieder "in den Unterricht gewagt": "Ich war im Krankenstand, musste sogar zum Psychiater. Es geht mir noch immer nicht gut." In die Schule konnte er außerdem erst nach der Suspendierung der 15-Jährigen, "ich hätte es nicht ausgehalten, denen begegnen zu müssen".

Anwalt der Schülerinnen dementiert
Als "buchstäblich unglaublich" bezeichnet der Anwalt eines der Mädchen die Aussagen des Pädagogen: "Der Lehrer hat vier Seiten Protokoll über den Vorfall gemacht - da steht nicht ein Wort in diese Richtung. Auch nicht in seiner Anzeige bei der Polizei, es werden zudem keine Augen- oder Ohrenzeugen genannt. Uns ist unerklärlich, woher das jetzt auf einmal kommt."

Und: "Meine Mandantin schwört, dass sie so etwas nie gesagt hat und sie auch nichts gehört hat, was in diese Richtung geht." Der Jurist werde jedenfalls die Suspendierung bekämpfen - "man muss sich nur vorstellen, welch massiver Eingriff in die berufliche Zukunft der Mädchen das ist".

Der Lehrer meinte gegenüber der "Krone" übrigens, dass er "die Sache mit dem Anzünden" noch zu seiner Anzeige hinzufügen werde...

von Christa Blümel, "Steirerkrone" und steirerkrone.at

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