Trotz US-Verbots

Zwei Männer heiraten ¿ niemand hat es bemerkt

(Bild: © [2008] JupiterImages Corporation)

Antonio Blount und Justin McCain sind die Vorreiter für gleichgeschlechtliche Ehen im US-Bundesstaat Virginia. Die beiden Männer mussten dafür aber auf einen "kleinen" Trick zurückgreifen, denn die US-Behörden hätten das niemals zugelassen, wenn sie es denn gewusst hätten. Denn Blount und McCain haben einen lokalen Standesbeamten damit getäuscht, dass sie bei der schlichten Trauungszeremonie wie Mann und Frau auftraten. Die Behörden stehen nun vor der Frage, wie diese Ehe vor dem Gesetz zu beurteilen ist.

Was so ein unscheinbares E doch bewirken kann. Kaum hatte der 18-jährige Justin McCain zu einer "Justine" gemacht, war die Eheschließung auf Schiene. Als das Paar, mit der weiblich gekleideten Justine derart vor dem Gericht von Newport um eine Heiratslizenz ansuchte, dachte man im Gerichtssaal an eine Hochzeit wie jede andere. "Wir stellen pro Jahr 2.200 Lizenzen aus. Da kontrolliert man nicht jedes Detail, wenn es nicht gerade einen Verdacht gibt", so der Gerichtsangestellte Rex Davis.

Komplizierte Rechtslage
Die Schwierigkeit für die Behörden besteht nun darin festzustellen, ob McCain und Blount wissentlich die Gesetze hintergangen haben, oder ob McCain tatsächlich als Transsexueller anzusehen ist. Damit wäre aber nur eine Strafe für das Paar vom Tisch, ob die Ehe rechtsgültig ist, wäre damit noch nicht gesagt. Ausgegoren scheint die Rechtslage in Virginia tatsächlich nicht, wie ein beteiligter Jurist meint: "Vor dem Gesetz gibt es keine klare Antwort. Man kann als Mann einen Führerschein im Staat New York haben und eine Geburtsurkunde aus Virginia als Frau".