Donadoni geht

Lippi ist neuer Teamchef der “Squadra Azzurra”

Fußball
26.06.2008 18:45
Weltmeister-Coach Marcello Lippi hat sich mit dem italienischen Fußball-Verbandspräsidenten Giancarlo Abete bei einem Treffen in Rom auf einen neuen Vertrag als Teamchef der "Squadra Azzurra" geeinigt. Am Donnerstag ist seine Rückkehr als italienischer Fußball-Teamchef offiziell bestätigt worden. Nach Angaben des nationalen Verbands FIGC folgt Lippi dem am Donnerstag entlassenen Roberto Donadoni nach.

Lippi hatte die Squadra Azzurra 2006 in Deutschland zum WM-Titel geführt und danach seinen Rücktritt erklärt. Donadoni verlor seinen Job aufgrund des EURO-2008-Viertelfinal-Ausscheidens der Italiener am vergangenen Sonntag in Wien im Elferschießen gegen Spanien.

Nach Angaben der italienischen Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" wird der 60-jährige Lippi 1,2 Millionen Euro pro Jahr verdienen. Der italienische Fußballverband hat auch den Abgang von Roberto Donadoni offiziell bestätigt.


Lippi soll sogar schon an der neuen Mannschaft, die am 20. August im Freundschaftsspiel gegen Österreich in Nizza auflaufen wird, basteln. Schon kommende Woche will der Toskaner Kontakte zu verschiedenen Spielern aufnehmen. Lippi will jüngere Spieler in den Kader einbauen. Bei der EURO 2008 hatte Italien das Team mit dem höchsten Durchschnittsalter gestellt.

Italiens Verband bestätigt Donadoni-Aus
Dass der Abschied von Donadoni fix ist, bestätigte der Präsident des italienischen Verbands FIGC, Giancarlo Abete, nach einem Treffen mit Donadoni in Rom. Der Verband lobte die ernsthafte Arbeit des Trainers in den vergangenen beiden Jahren.

Der Vertrag des 44-Jährigen war eigentlich kurz nach Beginn der EM in Österreich und der Schweiz um zwei Jahre verlängert worden. Er hatte allerdings eine Klausel enthalten, den Trainer bei Nicht-Erreichen des Halbfinales innerhalb von zehn Tagen entlassen zu können. Die FIGC trennte sich ohne Abfindungszahlung von ihrem bisherigen Nationalcoach. "Donadoni muss weder extra gekündigt werden noch erhält er eine Abfindung", betonte Abete in Rom. Er beteuerte aber seine "persönliche Wertschätzung" für den Trainer, der das Team "engagiert und kompetent" geführt habe. Die Abfindung hätte 550.000 Euro betragen.

Rücktritt trotz klar positiver Bilanz
Einen freiwilligen Rücktritt hatte Donadoni abgelehnt und stolz gemeint: "Wer mich nicht mehr als Nationaltrainer haben will, von dem verlange ich nichts." Der nunmehr ehemalige Commissario Tecnico erreichte in seinen 23 Spielen als Teamchef 13 Siege, 5 Unentschieden und 5 Niederlagen

Ungeliebter Donadoni
Donadoni hatte vom ersten Tag an der Rückhalt bei den Tifosi, den Medien und dem Verband gefehlt. Vor allem FIGC-Präsident Abete galt stets als Lippi-Fan. Und als der Weltmeister-Macher seinen Rücktritt nach dem WM-Triumph von Berlin schnell bereute, hatte der Verbands-Chef Lippis Comeback stets im Hinterkopf.

Lippi soll am Montag vorgestellt werden
Die offizielle Vorstellung von Lippi ist nach Angaben italienischer Medien bereits am Montag geplant. Seine Rückkehr auf den Teamchef-Sessel war für den weißhaarigen Trainerstar eine Herzensangelegenheit.

"Nur Juve oder Nationalelf"
In den vergangenen zwei Jahren hatte Lippi lukrative Angebote aus Spanien, England und Italien abgelehnt. Noch wenige Wochen vor Beginn der EURO in Österreich und der Schweiz hatte er gesagt: "Für mich kommt nur noch ein Trainerjob bei Juve oder bei der Nationalelf infrage."

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(Bild: KMM)



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