Entwickelt hat das Programm der Bayer Peter Neubäcker, Gründer des Münchner Software-Unternehmens Celemony Software. "Direct Note Access" filtert einzelne Töne aus der gesamten Mischung heraus und sortiert sie in einzelne Ordner, die dann bearbeitet werden können.
Bei der Entwicklung ist Neubäcker sein musikalisches Gespür zugute gekommen. Zusätzlich zum genauen Hinhören hat er Spektralanalyse verwendet, bei der komplexe Mischungen von Frequenzen graphisch dargestellt werden. Mit seiner Software können auch Musikstücke bearbeitet werden, die bereits vor längerer Zeit aufgenommen wurden. Erhältlich ist das Programm ab Herbst für 399 US-Dollar.
Wissenschaftler begeistert, Musiker fürchten um Spontaneität
Im akademischen Bereich wurde das Programm bei seiner Präsentation großteils begeistert aufgenommen. Als "wahrhaft bahnbrechend" bezeichnet Julius O. Smith, Professor für Musik und Elektrotechnik in Stanford, das Programm: "Es ist schwierig, simultane Sounds in einer Aufnahme zu separieren. Da unser Gehirn das die ganze Zeit tut, kann es schwerfallen, diese Leistung zu schätzen, wenn sie von einem Computer gemacht wird."
Doch das Programm wird von manchen auch mit Skepsis erwartet. John Gibson von der Indiana University will die Versprechungen erst glauben, wenn er es selbst ausprobiert hat. Und viele Musiker befürchten, dass die Spontanität der Musik verloren geht, wenn man sie zu sehr bearbeitet. (pte)
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