Massa profitierte aber vom Pech von Weltmeister Räikkönen, der auf dem 4,411 Kilometer langen Circuit Nevers lange in Führung gelegen war und wegen eines defekten Auspuffs den möglichen Sieg verspielte. Immerhin rettete der Finne aber Rang zwei nach 70 Runden ins Ziel. Der Sieg spülte Massa mit 48 Punkten auch in der WM-Wertung an die Spitze, er ist der erste brasiliansche WM-Leader seit Ayrton Senna. Massa zog am nunmehrigen zweitplatzierten BMW-Fahrer Robert Kubica vorbei, der Pole holte mit Rang fünf in Frankreich nur vier Zähler.
Die beiden Ferraris setzten sich vom Start weg ab. Der von Platz vier gestartete Trulli überholte Ex-Weltmeister Fernando Alonso und sicherte sich damit von Beginn an den Verfolgerplatz hinter dem Duo der "roten Renner". Einen schlechten Start legten die beiden Red Bull hin: Mark Webber verlor einen, David Coulthard gar vier Ränge.
Kovalainen rettet mit Platz vier die Ehre der "Silberpfeile"
Raikkönen und Massa bauten sukzessive ihren Vorsprung gegenüber dem drittplatzierten Trulli auf zehn Sekunden aus. McLaren-Vizeweltmeister Hamilton, der wegen seines Auffahrunfalls in der Boxengasse in Montreal von Platz 13 aus starten hatte müssen, wurde auf der Aufholjagd in Richtung der Punkteränge gestoppt: Er kassierte eine Durchfahrtsstrafe in der 13. Runde wegen eines "Abschneiders", am Ende beendete der Brite den GP auf Rang zehn. Heiki Kovalainen rettete jedoch mit einer starken Fahrt und Platz vier die Ehre der "Silberpfeile".
Raikönnen vom Pech verfolgt
In der Endphase des Grand Prix klebte dann auch dem selbst Massa zunächst souverän in Schach haltenden Raikkönnen das Pech an den Reifen: Am Ferrari des Finnen brach der Auspuff, der Brasilianer zog in der 38. Runde vor der Nürburgring-Schikane vorbei und übernahm die Führung. Zwölf Runden vor dem Ende setzte leichter Regen ein und verlangsamte das Rennen, Massa brachte den Sieg aber ins Trockene. Raikkönen hielt immerhin den zwischenzeitlich stark nachdrängenden Trulli auf Distanz.
Massa: "Man braucht ein bisschen Glück"
"Ich habe das nicht erwartet, manchmal braucht man ein bisschen Glück. Glücklicherweise konnte Kimi das Rennen trotzdem beenden", freute sich der brasilianische Magny-Cours-Sieger Massa. Raikkönen zeigte sich "enttäuscht. Ich hatte das ganze Wochenende ein gutes Auto. Aber ich hatte auch Glück, dass ich trotzdem durchgekommen bin. Ich habe acht Punkte geholt und die WM sieht für mich sogar besser aus als vorher."
Trulli freute sich über das erste Podium für Toyota seit Australien 2006. Er widmete seinen dritten Rang seinem verstorbenen Ex-Teamchef Ove Andersson und blickte bereits voller Freude auf das abendliche Fußball-EURO-Viertelfinale seiner italienischen Landsmänner gegen Spanien.
Drei WM-Punkte für Red Bull durch Webber
Red Bull holte durch den sechsten Rang des Australiers Mark Webber drei WM-Punkte. David Coulthard als zweiter Pilot des Rennstalls, durch die ersten Boxenstopps vorübergehend bis auf Platz drei vorgekommen, schrammte an einem WM-Zähler um rund acht Sekunden vorbei. Die Toro-Rosso-Fahrer Sebastian Vettel und Sebastien Bourdais kamen auf den Rängen 12 und 17 ins Ziel.
Das Ergebnis
1. | Felipe Massa | Ferrari | 1:31:50.245 |
2. | Kimi Räikkönen | Ferrari | + 17.9 Sekunden |
3. | Jarno Trulli | Toyota | + 28.2 |
4. | Heikki Kovalainen | McLaren-Mercedes | + 28.9 |
5. | Robert Kubica | BMW Sauber | + 30.5 |
6. | Mark Webber | Red Bull | + 40.3 |
7. | Nelsinho Piquet | Renault | + 41.0 |
8. | Fernando Alonso | Renault | + 43.3 |
9. | David Coulthard | Red Bull | + 51.0 |
10. | Lewis Hamilton | McLaren-Mercedes | + 54.5 |
11. | Timo Glock | Toyota | + 57.7 |
12. | Sebastian Vettel | Toro Rosso | + 58.0 |
13. | Nick Heidfeld | BMW Sauber | + 62.0 |
14. | Rubens Barrichello | Honda | + 1 Runde |
15. | Kazuki Nakajima | Williams-Toyota | + 1 Runde |
16. | Nico Rosberg | Williams-Toyota | + 1 Runde |
17. | Sebastien Bourdais | Toro Rosso | + 1 Runde |
18. | Giancarlo Fisichella | Force India | + 1 Runde |
19. | Adrian Sutil | Force India | + 1 Runde |
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