Die Antwort ist wenig überraschend: "Daran ist die extreme Teuerung, vor allem beim Essen und Wohnen, und natürlich auch der Spritpreis schuld."
Warum kreist der Pleitegeier so oft über den steirischen Haushalten?
"Der teure Sprit, die Preisexplosion bei den Lebensmitteln, die steigenden Wohnungskosten - für viele Steirer wird das normale Alltagsleben leider zunehmend unfinanzierbar! Das sind eben Tatsachen, die sich auch in unserer Insolvenzstatistik niederschlagen."
Wie schaut die konkret aus?
"Fürs erste Halbjahr 2008 wird durchaus Bedenkliches zu Tage gefördert: Bei den Privatkonkursen gibts nämlich einen dramatischen Anstieg! 419 Mal haben steirische Haushalte heuer bereits aus finanzieller Sicht kapituliert, das sind gleich um 20 Prozent mehr als im vergangenen Jahr! Die Verbindlichkeiten überschreiten erstmals die magische 50-Millionen-Euro-Marke."
Leben die Menschen über ihre Verhältnisse?
"Ja, teilweise schon. Viele verfügen nicht über die notwendigen Mittel, um ein adäquates Leben zu führen. Vom Sparen ist ja schon lange keine Rede mehr. Da werden Luxusartikel gekauft, ohne dass Geld da ist. Und dann ists zur Pleite nur noch ein ganz kleiner Schritt."
Wie tief stehen sie durchschnittlich in der Kreide?
"Auf einen Schuldner kommen mittlerweile satte 117.000 Euro."
Und wie sieht die Lage bei den steirischen Unternehmen aus?
"Im ersten Halbjahr ist die Zahl der Gesamtinsolvenzen auf 416 gestiegen - das ist ein Plus von 3,1 Prozent. Die Passiva betragen 162 Millionen Euro, wobei die Pleite der Firma AST mit 41 Millionen Euro sicher das Gros ausmacht."
Interview von Gerhard Felbinger und Gerald Schwaiger, "Steirerkrone"
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