„Ich behaupte, dass üblicherweise ein halbes Dutzend Leute zur Wahl geht“, sagte der Bürgermeister der winzigen Stadt im Südosten des Bundesstaates, Darrel Brudevold. Das wäre rund ein Viertel der Einwohner von Pillsbury. Am 10. Juni erschien aber kein einziger Gemeindebürger im Wahllokal und bescherte Pillsbury so eine Wahlbeteiligung von null (!) Prozent.
„Jeder hat seine Arbeit, ist sehr beschäftigt, und darum ist offenbar niemand zur Wahl gekommen“, meinte Brudevold. Mit ein Grund für das Nichterscheinen der Wähler dürfte auch der Umstand sein, dass nur elf Menschen direkt in dem ländlichen Städtchen leben, der Rest aber in Farmen außerhalb. Viele der Bauern haben sich den weiten Weg zum Wahllokal einfach erspart.
Gemeinderätin: "Zu beschäftigt"
Brudevord, der seit zwölf Jahren Bürgermeister von Pillsbury ist, wollte laut eigenen Aussagen zwar zur Vorwahl gehen, war dann aber damit beschäftigt, auf seinen Feldern die Saat auszubringen. Er wird daher ohne Gegenkandidat in Wahl gehen. Auch seine Frau Ruth, die im fünfköpfigen Gemeinderat sitzt, einen Schönheitssalon betreibt und gleichzeitig Leiterin der Poststelle ist, braucht keine Herausforderer fürchten - und sei ebenfalls "zu beschäftigt" gewesen, um wählen zu gehen.
Fünfmal jährlich treffen sich die fünf gewählten Mandatare im Gemeinderat von Pillsbury, dafür gibt es pro Jahr 48 Dollar (rund 35 Euro) Entschädigung, die aber – so der Bürgermeister – für Benzin und Donuts, die während der Sitzungen verdrückt werden, draufgehen.
Symbolbild
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