Offensiv-Gala

Bärenstarke Russen stürmen ins Viertelfinale

Fußball
19.06.2008 15:14
Die Russen haben es geschafft. Als letzte Mannschaft qualifizierte sich die "Sbornaja" für das Viertelfinale bei der EURO 2008. Völlig verdient besiegte das Team von Guus Hiddink am Mittwochabend enttäuschend schwache Schweden mit 2:0 und trifft nun am Samstag auf die schier übermächtigen Holländer. Wenn die Russen jedoch wieder ein Offensiv-Feuerwerk abbrennen wie gegen Schweden, könnten sie den "Oranjes" vielleicht gefährlich werden. Und während die russischen Fans jubeln durften, schlichen die schwedischen Anhänger betrübt aus der Innsbrucker Fanzone (siehe Video).

Schweden-Trainer Lars Lagerbäck schickte dieselbe Elf aufs Feld, die gegen Spanien unglücklich mit 1:2 unterlag. Bei Russland musste Mittelfeldspieler Torbinski auf der Bank Platz nehmen. Für ihn rückte Superstar Arschawin in die Mannschaft, nachdem dieser in den zwei Gruppenspielen zuvor eine Sperre absitzen musste.

Arschawin stellte von Anfang an unter Beweis, warum ihm Trainer Guus Hiddink das Vertrauen schenkte. Dribbelstark und mit viel Übersicht lenkte er das Spiel der Russen, die furios in die Partie starteten. Die Schweden - ihnen hätte zum Weiterkommen ein Remis gereicht - ließen den Gegner kommen und wollten mit ihrem kompakten 4-4-2-System die „Sbornaja“, die zum Weiterkommen unbedingt einen Sieg benötigte, vom Strafraum fernhalten. Dies misslang jedoch gründlich.

Arschawin nicht zu bändigen
Chancen am Fließband gab es in der ersten Spielhälfte für die Russen, die mit dem 1:0-Sieg gegen Griechenland im Rücken frei und frech aufspielten. Der unwiderstehliche Arschawin vergab zweimal die Möglichkeit zur Führung (13./21.), ein satter Schuss von Shirkov ging um Haaresbreite am Tor vorbei (21.). Das 1:0 für Russland war nur eine Frage der Zeit – und ließ tatsächlich nicht lange auf sich warten.

Bilder und Meinungen zum Spiel findest du in der Infobox!

Eine schöne Kombination über die rechte Seite schloss Stürmer Pavlyuchenko mit einem präzisen Flachschuss ab, Schweden-Keeper Isaksson war chancenlos (24.). Die Russen wollten gegen die behäbigen Skandinavier nachlegen, doch Bilyaletdinov schoss vorbei (26.). Aus heiterem Himmel kamen die Schweden zu ihrer ersten Chance – und die hatte es in sich.

Larsson-Kopfball an die Latte
Eine weite Flanke von Hansson verlängerte Altstar Henrik Larsson mit dem Kopf, der Ball klatschte an die Latte (27.). Diese Großchance war jedoch kein Weckruf für das Team von Lagerbäck, weiterhin ließ es die Russen im Mittelfeld kombinieren und kam nur sporadisch in die gegnerische Hälfte. Die „Sbornaja“ brannte ein wahres Offensiv-Feuerwerk ab, spielte mit den Schweden Katz und Maus.

Innerhalb einer Minute hatte Russland dann dreimal (!) die Chance aufs 2:0. Zunächst klatschte das Leder nach einem Schuss von Pavlyuchenko an die Latte, im Anschluss prüfte Nilsson seinen eigenen Keeper mit einer gefährlichen Kopfball-Rückgabe. Wenige Sekunden später musste sich Isaksson erneut lang machen, um einen Schuss von Zhirkov zu parieren (36.). Kurz vor dem Pausenpfiff wäre den Blau-Gelben doch noch der überraschende Ausgleich gelungen, doch Ljungberg (44.) und Nilsson (45.) scheiterten an Akinfeev.

Arschawin legt nach
Zu Beginn der zweiten Spielhälfte drängte Russland weiter auf das Gehäuse der Schweden. In der 50. Minute belohnte sich das jüngste Team der EURO mit dem längst überfälligen zweiten Treffer: Nach einer schönen Kombination über links legte Zhirkov im Strafraum quer, Arschawin stürmte heran und lenkte den Ball ins Tor.

Die völlig konsternierten Schweden kamen nun mehr in Ballbesitz, doch richtig gefährlich tauchten sie zunächst nicht vor dem Tor von Akinfeev auf. Einzig ein Kopfball von Abwehrrecker Mellberg (62.) strahlte Gefahr aus. Nach einem Zweikampf mit Arschawin hatte Stoor einen Blackout und schoss aufs eigene Tor, Isaksson parierte mit einer Glanztat (66.).

Schweden ohne Chance
Die Angriffsaktionen der Schweden waren viel zu durchsichtig, die russische Abwehr hatte keine Mühe, den Kasten sauber zu halten. Bei ihren Konterversuchen war die „Sbornaja“ weiterhin brandgefährlich. Zyryanov hämmerte den Ball an den Pfosten (80.), Saenko vergab per Kopf (80.), Pavlyuchenko schoss daneben (82.) und Arschawin scheiterte an Isaksson (89.).

Die Aufstellungen
Russland: Akinfejew - Anjukow, Ignaschewitsch, Kolodin, Schirkow - Semak - Syrjanow, Semschow, Biljaletdinow (66. Saenko) - Arschawin - Pawljutschenko (90. Bystrow)

Schweden: Isaksson - Stoor, Mellberg, Hansson, Nilsson (79. Allbäck) - Elmander, Andersson (56. Källström), Svensson, Ljungberg - H. Larsson, Ibrahimovic

Tore: 1:0 Pawlyutschenko (24.), 2:0 Arschawin (50.)

Schiedsrichter: Frank De Bleekere (BEL)

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(Bild: KMM)



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