"Das ist das Größte, was ich bisher erreicht habe in meiner Karriere", sagte Steuerfrau Vogl. Der Erfolg sei in mehrerlei Hinsicht sehr wichtig gewesen. "Es ist beruhigend, dass wir bei absolut taktisch schwierigen und chaotischen Bedingungen keinen einzigen Ausrutscher hatten und von allen am konstantesten waren. Und es ist erfreulich, dass wir auch alle anderen (außerhalb der EM-Wertung/Anm.) geschlagen haben", meinte sie. Dass sich die Österreicherinnen auf den unerwartet extremem Starkwind am Samstag so gut eingestellt haben, spricht für ihre internationale Klasse.
Die Nervenstärke war oft nicht die Stärke der Oberösterreicherin - so vergab sie im Mai 2006 bei den ISAF World Sailing Games auf dem Neusiedler See im Medal Race noch die fast schon sichere Bronzemedaille -, auf dem Gardasee hingegen, ihrem Lieblingsrevier, warf sie den Rücksack endgültig ab. "Wir sind nicht nervös geworden, wir gingen Vollgas, das war positiv. Vom Start weg haben wir die Sloweninnen und Schweizerinnen kontrolliert. Wir haben es sauber und cool heruntergesegelt", erklärte die 33-jährige Vizeeuropameisterin von 2006 auf dem Plattensee.
Nach dem 12. Platz am Freitag habe sie sich gedacht, "das hätte eigentlich nicht sein müssen, dass uns die anderen jetzt näher rücken". "Doch der Coach meinte nur, dass ist die beste Übung für die Spiele. Da müssen wir mit diesen Mörderdruck auch umgehen können. Und besser hätten wir es heute fast nicht machen können."
Am Mittwoch geht's schon nach China
Noch am Samstag traten die Damen die Heimreise an, am Montag wird es eine von Papa Vogl organisierte kleine Feier geben, am Mittwoch erfolgt die Abreise nach Qingdao. "Wir sind dann viereinhalb Wochen in China und es steht nur Training, Training, Training auf dem Programm. Ich freue mich schon auf China - mit dem Selbstvertrauen!" Nach einem kurzen Abstecher in der Heimat für Einkleidung und Angelobung erfolgt dann am 30. Juli der Flug zu den Spielen.
Das Olympia-Material haben Vogl/Flatscher schon ausgewählt. "Es sind nur noch Feinheiten, die wir machen müssen. Es geht vor allem darum, dass wir uns auf die Strömung, die Riesenwelle und den Leichtwind einstellen. Wir wollen möglichst viele Wasserstunden haben, damit uns die Strömung in Fleisch und Blut übergeht."
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