Die Erde bebte
Tote und Verletzte bei Erdbeben in Japan
Das zehnte Opfer wurde laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo im Gästehaus eines Thermalbads entdeckt, das von einer Lawine aus Schlamm, Geröll und umgestürzten Bäumen zerstört worden war. Drei weitere Leichen waren zuvor bereits aus den Trümmern geborgen worden.
Das Beben der Stärke 7,2 hatte viele Straßen zerstört oder durch Erdrutsche blockiert, was die Rettungsarbeiten behinderte.
Radioaktives Wasser ausgetreten
In einem Atomkraftwerk spritzten 20 Liter Wasser aus zwei Becken, in denen verbrauchte Brennstäbe lagern, wie Kabinettsekretär Nobutaka Machimura erklärte. Das Wasser sei jedoch nicht in die Umwelt gelangt. Zwei Atomkraftwerke mit insgesamt zehn Reaktoren würden inspiziert, es seien zunächst keine Schäden festgestellt worden, sagte Machimura weiter. Die Stromversorger Tohuku Electric Power und Tokyo Electric Power teilten mit, die Atomkraftwerke Onagawa und Fukushima arbeiteten normal. Im Erdbebengebiet waren dennoch 29.000 Haushalte vorübergehend ohne Strom.
Über 150 Nachbeben erschütterten Region
Die Erdbebenwarte in Tokio registrierte den ersten Erdstoß um 8.43 Uhr Ortszeit (1.43 Uhr MESZ) in der Präfektur Iwate. Augenzeugen sagten, die Erde habe in der ländlichen Gegend 30 Sekunden lang gebebt. Danach gab es mehr als 150 Nachbeben.
Beben auch im 450 Kilometer entfernten Tokio spürbar
Ein Behördensprecher in einer der am härtesten getroffenen Städte, Kurihara, sagte, eine genaue Schadensfeststellung sei wegen zerstörter Straßen nur schwer möglich. Abgelegene Dörfer seien noch nicht erreicht worden. Iwate liegt rund 450 Kilometer nördlich von Tokio. Das Beben war auch in der Hauptstadt zu spüren. "Es hat so heftig gebebt, dass ich nicht stillstehen konnte. Ich musste mich an die Wand lehnen", sagte Masanori Oikawa, ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung von Oshu. Der Betrieb der Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge wurde in der Region Tohoku vorübergehend eingestellt.
Von Erdbeben geplagte Nation
Japan ist eine der weltweit am meisten erdbebengefährdeten Regionen. Im vergangenen Juli kamen bei einem Erdbeben der Stärke 6,8 in derselben Region elf Menschen ums Leben. Das Epizentrum lag vor einem Jahr in Niigata, etwas südwestlich von dem des Bebens am Samstag. Damals wurde auch ein Atomreaktor beschädigt. 1995 kamen bei einem Erdbeben in Kobe 6.400 Menschen ums Leben.
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