Kein Herz für Fans

Parlamentspräsident verweigert Sitzungspause

Fußball
12.06.2008 14:16
Der polnische Parlamentspräsident Bronislaw Komorowski hat kein Herz für Fußballfans. Obwohl sich alle Parteien einig waren, verweigert er sich einer Sitzungspause während des Spiels Österreich gegen Polen. "Das ist unvorstellbar", ärgerte sich Zbigniew Chlebowski, Fraktionsvorsitzender der rechtsliberalen PO und eigentlich ein Parteifreund des Parlamentspräsidenten.

Während in Wien der Schiedsrichter zum Anstoß pfeift, sollen sich die Abgeordneten mit dem Gedenken an einen vor 70 Jahren verstorbenen Schriftsteller beschäftigen. "Ich nehme an, dass viele trotzdem die Zeit im Abgeordneten-Hotel verbringen werden, mit einem Auge auf der Übertragung der Sitzung, mit dem anderen auf der Übertragung des Spiels", so einer der fußballbegeisterten Parlamentarier.

Besonders ungerecht erscheint vielen, dass gerade Parlamentspräsident Komorowski das Spiel anschauen kann. Er hat bei Sitzungen als einziger einen Computer vor sich, der auch als Fernseher taugt. Frühere Präsidiumsmitglieder - darunter der heutige Premier Donald Tusk - sollen ihn für heimliches Fußball-Schauen während der Parlamentsarbeit genutzt haben.

Hart bleibt Komorowski auch gegenüber den rund 50 Abgeordneten, die eine Eintrittskarte für das Spiel in Wien ergatterten. Sie bekommen dafür die Diäten für einen Tag gestrichen - und für noch einen Tag, wenn sie am Freitag nicht rechtzeitig zurück sind. "Ich sehe keinen Grund, ihre Abwesenheit zu entschuldigen", so Komorowski zu "Newsweek Polska".

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(Bild: KMM)



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