Elektronische Leine

Elektro-Fußfesseln für Alzheimerkranke in OÖ

Österreich
12.06.2008 12:47
In einem oberösterreichischen Seniorenheim sorgen ungewöhnliche Aufsichtsmethoden bei Alzheimerkranken für Aufregung: Weil Patientenvertreter sich bei dem Heim in Attnang-Puchheim über per Mini-Tastschalter gesicherte Türen via Gericht beschwerten, haben die Verantwortlichen sie kurzerhand mit elektronischen Fußfesseln ausgestattet, die ein Warnsignal absetzen, wenn ein Patient durch eine der Eingangstüren ins Freie spaziert.

Die Patientenvertreter hatte Beschwerde gegen die ursprüngliche Sicherung der Türen eingelegt, bei der man einen Hosenknopf-kleinen Tastschalter neben der Tür gedrückt halten musste, um die Klinke zu betätigen. Also mussten sich die Pfleger etwas anderes überlegen, da die Patienten laut der Heimleitung nicht ohne Begleitung außer Haus gelassen werden sollen.

Als Alternative hätte es nun Fußfesseln für die Bewohner gegeben. Wenn die Patienten damit über einen speziellen Teppich vor der Tür gehen, ertöne ein Warnsignal, berichtet eine Pflegerin des Pflegeheims der "Vöcklabrucker Rundschau". Die Pfleger müssten dann versuchen, die Patienten ohne Körperkraft "zu überreden", wieder zurückzukommen. Wenn die dementen Menschen aber nicht wollen, müssten sie die Pfleger ziehen lassen.

"Menschenverachtend"
Das im Vorjahr neu eröffnete Heim gelte als Mustereinrichtung, hieß es. Weil jedoch demente Personen ihre Gedanken nicht mehr ordnen könnten, müssten sie beschützt werden. "Wenn sie alleine spazieren gehen, finden sie nicht mehr zurück." Außerdem sei die Straße sowie der nur wenige Minuten vom Heim entfernte Bahndamm eine große Gefahr für die Patienten. Die Angehörigen bezeichneten die Maßnahme als „menschenverachtend“.

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