Mini-Streik

Nur 15 Lenker bei Demo-Fahrt der Taxler in Wien

Österreich
12.06.2008 14:07
Der am Mittwoch von Lenkern angekündigte "groß angelegte" Taxi-Streik in Wien ist vorläufig ausgeblieben. An der Protestfahrt über den Ring haben sich laut Polizei Donnerstagvormittag lediglich 15 Taxis beteiligt. Sollte es doch noch zu Behinderungen kommen, werde die Polizei einschreiten, kündigte Georg Samueli vom Verkehrsamt Wien an. Andreas Curda von der Wiener Taxi-Innung schloss jedoch aus, dass sich noch mehr Taxis an den Protesten beteiligen. Die Unternehmen hätten die Aktion nicht unterstützt.

Die Taxler hatten in den vergangenen Tagen angekündigt, dass sich rund 2.000 der 3.800 Wiener Taxis an dem Streik beteiligen würden und bis Mitternacht keine Passagiere befördern wollten. Hintergrund sind die stark gestiegenen Dieselpreise. Die Taxi-Innung will bei der Stadt Wien eine Anhebung der Tarife erreichen, um die gestiegenen Kosten unterzubringen.

Taxi-Unternehmen waren dagegen
"Wir wollen, dass uns der hohe Dieselpreis abgegolten wird. Wir setzen aber auf Verhandlungen und nicht auf Aktionismus. Gerade zur Fußball-Europameisterschaft sind solche Aktionen völlig kontraproduktiv", sagt Curda von der Taxi-Innung. Die Verhandlungen zwischen den Taxi-Unternehmen und der Stadt Wien sollen nächste Woche weitergehen und seien auch in der Vergangenheit immer zu einem positiven Abschluss gekommen. Er rechne nicht mit einem Scheitern, so der Geschäftsführer der Wiener Taxi-Innung. Um wie viel die Tarife steigen sollen, wollte Curda unter Verweis auf die laufenden Gespräche nicht beziffern.

Auch Pail Blachnik vom Bundesfachverband zeigte zwar "Verständnis für den Unmut", ein Streik auf Kosten der Fußballfans sei aber "in jedem Fall die falsche Antwort zum falschen Zeitpunkt". Wenn überhaupt, könne man davon ausgehen, "dass sich die Proteste in kleinem Rahmen halten werden". Die beiden Taxi-Großfunkzentralen in Wien, 40100/60160 und 31300, hätten bereits klargestellt, dass sie sich keinesfalls an derartigen Aktionen beteiligen werden. "Die Taxi-Fahrten zum Spielort sowie zu den Fanzonen werden wie schon an den bisherigen EM-Tagen reibungslos abgewickelt", so Blachnik.

Polizei hätte gemeldeten Protest verboten
Laut Polizei wäre ein Stau durch eine groß angelegte Taxi-Protestfahrt angesichts des stark erhöhten Verkehrsaufkommens und der Umleitungen zum Europameisterschafts-Match Österreich-Polen auch für den Verkehr nicht verkraftbar gewesen. Wäre der Protest ordnungsgemäß angemeldet worden, hätte die Polizei ihn untersagt, betonte Samueli. Die Bummelfahrt der 15 Taxis habe vorerst keine zusätzlichen Behinderungen ausgelöst, werde aber von der Polizei begleitet. "Sollte es zu Behinderungen kommen, werden wir einschreiten", betonte der Beamte.

Keine Pleiten wegen Spritpreis erwartet
Erst am Dienstag hatte das Handelsgericht Wien das Konkursverfahren gegen das insolvente Wiener Taxi- und Mietwagenunternehmen C & K eröffnet. Das mögliche Nachforderungspotenzial könnte bei bis zu 25 Millionen Euro liegen. Die Innung rechnet jetzt allerdings nicht mit einer großen Pleitewelle bei den Taxi-Unternehmen. "Ich gehe davon aus, dass unsere Unternehmen versuchen werden, möglichst günstig zu tanken und auf Fahrzeuge mit niedrigerem Verbrauch oder zunehmend auch auf Erdgas umsteigen werden", so der Innungs-Geschäftsführer.

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