Guter Stoff!

BMW GINA Light kann seine Form verändern!

Motor
11.06.2008 16:39
Ein Sportwagen sollte seinem Fahrer passen wie ein Maßanzug. Im Falle einer BMW-Studie trägt das Auto selbst geradezu einen solchen Anzug. Das Fahrzeug mit dem klingenden Namen GINA Light verfügt über eine nahezu fugenlose Außenhaut, welche sich als flexibles textiles Material über eine bewegliche Unterkonstruktion spannt. Damit ist es tatsächlich ein Formwandler, wie man ihn sonst bestenfalls aus Science-Fiction- oder Fantasy-Filmen kennt.
(Bild: kmm)

GINA (in diesem Fall kein weiblicher Vorname, sondern ganz nüchtern die Abkürzung für „Geometrie und Funktionen in N-facher Ausprägung“) ist unter seiner Textilhaut ein klassischer Roadster mit V8-Motor und Heckantrieb. Nur dass hier nicht das Verdeck aus Stoff ist, sondern die Karosserie. Zwei Doppelendrohre für die Abgasanlage am Heck, eine dritte Bremsleuchte, die in den in der Höhe variablen Heckspoiler integriert ist, Airsplitter an der Front und ein Heckdiffusor im Carbon-Design – so viel zum Normalen an GINA. Der Rest ist absolut abgefahren.

Statt den üblichen Karosserieelementen wie Frontschürze, Motorhaube, Seitenwände, Türen, Radhäuser, Dach, Kofferraumdeckel und Heckabschluss besteht die Karosserie lediglich aus vier Elementen. Das größte Bauteil reicht von der Fahrzeugfront bis zum Ansatz der Windschutzscheibe sowie seitlich bis zum hinteren Abschluss der Türen. Großflächig ziehen sich die Seitenpartien jeweils vom vorderen Schwelleransatz über das hintere Radhaus bis ins Heck. Das vierte Bauteil ist das zentrale Heckelement.

"Zwinkernde" Scheinwerfer
Einzelne Elemente der Unterstruktur verändern, elektrisch und elektrohydraulisch gesteuert, ihre Position, um der Außenhaut zu einer neuen Form zu verhelfen. Prägnantestes Beispiel dafür ist die Ausgestaltung der Scheinwerfer (siehe Diashow in der Infobox!). Sie sind in Normalstellung unsichtbar unter der Spezialgewebehülle verborgen. Schaltet der Fahrer die Beleuchtung ein, verändert sich die Kontur der Frontpartie: Rechts und links neben der BMW-Niere öffnet sich die zuvor geschlossene Hülle, ausgelöst durch eine Bewegung der darunter liegenden Metallstruktur, und die BMW Doppelscheinwerfer werden sichtbar.

Seitenblinker und Rückleuchten funktionieren dagegen auch ohne Formveränderung der Karosseriehülle. Das von ihnen erzeugte Licht dringt durch die transluzente, also lichtdurchlässige, aber dennoch nicht transparente Folie nach außen.

Bügelfrei trotz Falten
Wenn ein normales Auto Falten hat, hatte es meist einen Unfall. Bei GINA sind Falten ganz normal. So öffnen sich die Türen mit einem definierten Faltenwurf, der immer gleich ist. Das Gewebe nützt sich dabei nicht einmal ab.

Was wächst denn da?
Am Heck kann ein Heckspoiler aus der „Karosserie“ wachsen. Fugenlos. Ebenso verändert sich praktisch auf Knopfdruck stufenlos die Kontur der Seitenschweller, wodurch die Luftströmung begünstigt wird. Bei zusätzlichem Kühlluftbedarf kann die BMW-Niere an der Fahrzeugfront geöffnet werden. Weil die Gesamtoberfläche des Spezialgewebes unverändert bleibt, muss die entstehende Spannung anderswo abgebaut werden, dadurch kommt eine zusätzliche Charakterlinie zum Vorschein.

Der Motor bricht durch die Haube
Zusätzlich kann das Gewebe in der Mitte der Motorraumabdeckung auf einer Länge von rund 0,5 Metern nach rechts und links außen geöffnet werden. Anschließend liegen die Einfüllstutzen für Motoröl, Kühlwasser und Wischwasser frei.

Auch im Innenraum bewegt sich praktisch alles. Die Sitze nehmen erst dann ihre funktionsoptimierte Position und Kontur ein, wenn jemand Platz nimmt. Vollautomatisch fährt dann die zuvor bündig in die Rückenlehne integrierte Kopfstütze nach oben aus. Zum gleichen Zeitpunkt bewegt sich das Lenkrad auf den Fahrer zu, und auch die Instrumenteneinheit neigt sich dem Benutzer entgegen.

Stoff aus dem Träume sind. In diesem Fall realistische, aber leider nicht serienmäßige…

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(Bild: kmm)



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