Regenerierend

“Elektronische Pausen” machen produktiver

Web
09.06.2008 14:37
Eine Studie des Computerspielherstellers PopCap-Games zeigt auf, dass kurze Unterbrechungen des Arbeitsprozesses, um im Internet zu surfen, die Produktivität erhöhen. „Elektronische Pausen“ würden Stress reduzieren und die Konzentration verbessern, heißt es. Damit stellt sich die Studie gegen die weit verbreitete Praxis von Unternehmen, den Zugang zu Social Networks wie Facebook oder MySpace und E-Mail-Services wie GMX oder Yahoo! zu blockieren.

Laut Untersuchungen des auf Arbeitsrecht spezialisierten Unternehmens Peninsula verbieten sieben von zehn Unternehmen ihren Mitarbeitern den Zugang zu Social-Networking-Websites oder spielen sogar mit dem Gedanken, privaten Internetzugang am Arbeitsplatz vollständig zu blockieren.

Für zehnminütige Pausen und weniger Kontrolle der Mitarbeiter spricht sich auch Tomas Chamorro-Premuzic, Psychologe an der Goldsmiths Universität, aus. „Mitarbeitern mehr Freiheiten am PC zu gewähren, kann die Arbeitsmoral fördern und so die Unternehmensgewinne steigern. Zusätzlich zu der Gelegenheit für Angestellte, sich von den Problemen der Arbeit kurz abzulenken, können Arbeitgeber so ein vertraulicheres und angenehmeres Arbeitsklima schaffen“, meint Chamorro-Premuzic, der für PopCap die Untersuchungen durchgeführt hat.

Acht Milliarden Dollar Verluste durch Zugangssperre

Laut der Studie des Spieleherstellers verursachen Einschränkungen des Internetzugangs jährlich einen Produktivitätsverlust in der Höhe von acht Milliarden US-Dollar. Gemacht werden sie aber hauptsächlich um scheinbarer Arbeitszeitvergeudung im Unternehmen vorzubeugen.


Überwachungswahn bei Unternehmen

Fraglich ist, ob diese Studie Unternehmen umstimmen kann, die bisher auf verstärkte Kontrolle ihrer Mitarbeiter gesetzt haben. Diese greifen dabei zu technologisch immer ausgereifteren Methoden. Auf manchen PCs werden sogar Spionageprogramme installiert, damit der Geschäftsführung kein digitaler Schritt ihrer Angestellten entgeht. Manche Programme protokollieren jeden Tastaturanschlag, andere erstellen Screenshots des Desktops. Damit bewegen sich Arbeitgeber allerdings an der Grenze zur Illegalität. Jegliche Maßnahme zur Überwachung von Angestellten muss diesen nämlich auch mitgeteilt werden.
(pte)


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