Große Aufregung

Empörung über FP-Sager von “Gender-Wahnsinn”

Österreich
07.06.2008 01:19
Freitagabend hat der FPÖ-Abgeordnete Karlheinz Klement während der Debatte zum Gleichbehandlungsgesetz für große Aufregung gesorgt. Der Kärntner Mandatar meinte, bei der Materie handle es sich um "Umerziehungsprojekte" und sprach von "Gender-Wahnsinn", was ihm einen Ordnungsruf der Dritten Nationalratspräsidentin Eva Glawischnig eintrug. Empörung auf FPÖ-Seite war die Folge, Klement wiederholte während seiner Rede noch mehrmals den Begriff "Gender-Wahnsinn", was ihm weitere Ordnungsrufe und empörte Wortmeldungen der übrigen Fraktionen eintrug.

SPÖ-Klubobmann Josef Cap sagte in der vom FPÖ-Abgeordneten Martin Graf angestrengten Geschäftsordnungsdebatte, die "Provokation" von Klement sei nicht zu akzeptieren und bei der nächsten Präsidiale "ernsthaft" zu besprechen. Es sei eine Einmaligkeit, dass es Ordnungsrufe gegeben habe und der Redner wiederhole die beanstandete Phrase mehrere Male. Dies sei nicht zu akzeptieren.

FPÖ ortet "Abschaffung der Geschlechter"
Während die Obfrau des Gleichbehandlungsausschusses, Gisela Wurm (SPÖ), meinte, die Wortmeldung von Klement schlage "dem Fass den Boden aus", legte FP-Mandatar Manfred Haimbuchner nach: Es sei nicht in Ordnung, wenn man für eine "subjektive Wertung in diesem Haus" einen Ordnungsruf bekomme. Es werde der Souverän bestimmen, "was hier gesprochen wird". Haimbuchner ortete bei den Regierungsparteien die Absicht, die "Abschaffung der Geschlechter" anzustreben.

Rauch-Kallat verweist auf "Kastrationsängste"
Die Vorsitzende der ÖVP-Frauen, Maria Rauch-Kallat, konterte scharf: Es gebe "namhafte Psychiater, die derartige Ängste wie die von Haimbuchner unter dem Titel 'Kastrationsängste" subsumieren", meinte sie. Sei sei überzeugt, dass durch die Reden der beiden FP-Abgeordneten der Anteil der Frauen unter den freiheitlichen Wählern noch weiter sinken werde.

Kein Männer- oder Frauengesetz
Die Grüne Frauensprecherin Brigid Weinzinger meinte, ihr bleibe bei den Aussagen von Haimbuchner und Klement das Lachen im Halse stecken. Wenn sie sich anhöre, "in welchem Tonfall" die Reden gehalten werden, dann erinnere sie das an "Politiker aus vergangenen Zeiten". BZÖ-Familiensprecherin Ursula Haubner erklärte, sie teile die Meinung der FPÖ "absolut nicht". Die Äußerungen zeigten lediglich, dass sich die Betroffenen nicht auskennen. Es handle sich nicht um ein Frauen- oder Männergesetz sondern um ein Gleichbehandlungsgesetz.

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