Seit Jahrhunderten ist Papier aus dem Alltag nicht wegzudenken. Vor allem als Informationsträger, aber auch als Behältnis und Baustoff findet es Verwendung. Der große Nachteil: die mangelnde Reißfestigkeit. Ein neuentwickeltes Nanopapier beseitigt dieses Defizit jetzt aber.
In einer Gemeinschaftsarbeit mit Kollegen aus Japan entwickelten schwedische Forscher aus Stockholm das völlig neuartige Material. Das Nanopapier besteht aus feinsten Zellulose-Fasern, die in einem speziellen Verfahren aus Zellstoff gewonnen werden und sich zu einem hochfesten Gewebe verbinden.
Die Wissenschaftler nennen ihre Entwicklung "einen interessanten Kandidaten für künftige nanotechnologische Anwendungen". So könnten die Papierfasern beispielsweise als Trägermaterial in der Mikroelektronik dienen.
Zellulosebrei wird zu dünnem Papier
Für die Herstellung des Nanopapiers behandelten die Wissenschaftler einen aus Holz gewonnenen Zellulosebrei mit speziellen Enzymen. Unter einem Druck von bis zu 1.650 bar pressten sie die Masse durch ein extrem feines Gitter. Auf diese Weise gewannen die Forscher feinste Fasern mit einer sehr hohen Festigkeit. Daraus gossen sie feine Filme und trockneten diese unter Zugabe von Lösungsmitteln. Wegen der feinen Faserstruktur ist so ein extrem stabiles und zugleich immer noch dünnes Papier entstanden.
Messungen der Forscher ergaben eine Zugfestigkeit in der Größenordnung von Gusseisen. Die Wissenschaftler führen dies auf die Kombination der hohen Festigkeit der Fasern selbst und deren festen Zusammenhalt untereinander zurück.
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