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Koalition verteidigt Maßnahmen zu Spritpreisen

Österreich
05.06.2008 11:30
Die Koalition sieht sich im Kampf gegen die hohen Treibstoffpreise am richtigen Weg. Wirtschaftsminister Martin Bartenstein verteidigte in der Nationalratssitzung am Donnerstag die geplanten Erhöhungen von Pendlerpauschale und Kilometer-Geld. Anlass war eine Aktuelle Stunde der FPÖ unter dem Titel "Stopp dem Energie- und Treibstoffwucher." Dabei forderte Obmann Heinz-Christian Strache abermals eine Senkung der Mineralölsteuer.

Strache nannte die geplanten Anhebungen lächerlich und eine "Pflanzerei" angesichts der Steuermehreinnahmen. "Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein." Anstelle der Entlastung für Autofahrer gebe es hingegen einen Beschluss zur Stiftungseingangssteuer, die den "Superreichen" zugute komme. Strache: "Wenn das so weitergeht, wird der Treibstoff genauso viel kosten, wie teure Rotweine, die der Herr Bundeskanzler so gerne trinkt." Die Freiheitlichen fordern die Regierung auf, über eine staatliche Preisregulierung nachzudenken.

"Kilometergeld höher als in Deutschland"
Bartenstein gab Strache "zumindest in einem" Recht: "Wir müssen davon ausgehen, dass der Trend anhält und reagieren. Aber nicht mit Populismus, sondern mit vernünftiger Energiepolitik." Die Erhöhung des Kilometergeldes klinge zwar nicht nach viel, die Summe sei in Österreich allerdings "um Ecken höher als in Deutschland". "Wir werden auch in Zukunft versuchen, entsprechend zu reagieren."

Unterstützung bekam Bartenstein vom Koalitionspartner. SPÖ-Abgeordneter Hannes Jarolim setzt auf eine Analyse des internationalen Ölmarkts. Die Kennzahlen seien völlig abgehoben, "dort muss man hineingehen". Den Wirtschaftsminister forderte Jarolim auf, die Wettbewerbsbehörde aufzurüsten. Außerhalb Österreichs müsse man in dieser Frage die europäische Wettbewerbskommission und das EU-Parlament einbinden. Österreich und Europa dürften sich nicht vom Markt erpressen lassen.

Grüne kritisieren FPÖ-Forderung
Kritik an der FPÖ-Forderung nach "unsinnigen Steuersenkungen" kam von Grünen-Chef Alexander Van der Bellen. "Das geht nach hinten los, wir müssen die Nachfrage senken und nicht stimulieren", meinte er. Ansonsten würden nur "die Scheichs und die Ölkonzerne" profitieren. Positiv stehen die Grünen der Erhöhung der Pendlerpauschale gegenüber. Weitere Maßnahmen müssten aber der Ausbau des Nah- und Regionalverkehrs sowie Umstiegshilfen auf spritsparende Fahrzeuge sein.

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