Noch 1980 waren es 200. „Die Sonderpädagogen gehen erfolgreich an Grenzen - aber irgendwann sind sie erreicht“, bedauert Schulchef Fritz Enzenhofer. Schmidhuber aber gibt nicht auf. „,Timeout-Bereiche´ sind überall üblich, in Spitälern und Heimen. Nur für Schulen gibt es keine Regelung.“ Sobald er eine behördlich abgesegnete Lösung gefunden hat, wird Sandra wieder unterrichtet. „Sie hat in neun Jahren bei uns Gesten gelernt, kann sogar nach Bilderrezepten kleine Mahlzeiten zubereiten. Und sie kann in den restlichen drei Jahren noch viel lernen: etwa emotionale Stabilität und Kontaktaufnahme ohne Aggression.“
Gegen „Wegsperren als pädagogisches Mittel“ sprechen sich die Grünen Gunther Trübswasser und Gottfried Hirz aus: „Es fragt sich, ob die Schule für das Mädchen geeignet ist.“ Allerdings: „Das zeitweise Herausnehmen auffälliger Kinder aus dem Klassenverband ist manchmal unumgänglich. Dabei müssen sie aber immer beaufsichtigt und betreut werden.“
Selbstbewusste Kinder brauchen keine Gewalt
Dr. Johann Bacher von der Linzer Uni wies nach: Zu viel und auch zu wenig Autorität machen aggressiv. Demokratie dagegen stoppt die Gewalt.
Kinder brauchen Regeln.
Aber die sollten gemeinsam entwickelt werden. Und Erwachsene müssen unbedingt ein positives Feedback geben.
Also keine Kritik?
Da kommt es auf die Formulierung an. Erst die Stärken hervorheben, dann Schwächen nennen: Das kannst du noch verbessern.
Sie sind für Demokratie in Schule und Elternhaus.
Sie stärkt das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, man traut sich was zu. Diese Kinder brauchen keine Gewalt mehr.
Foto: Chris Koller
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