Selbstmordanschlag
Anschlag auf dänische Botschaft in Islamabad
Die Explosion hinterließ einen tiefen Krater vor der Botschaft, das Gebäude selbst sowie das Büro einer benachbarten Hilfsorganisation wurden beschädigt. Dutzende Autos wurden durch die Wucht der Explosion zerstört, mehrere brannten völlig aus. "Ich habe Blut, Rauch, brennende Bäume und herumfliegende Trümmerteile gesehen", sagte ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation, der Sekunden nach dem Anschlag am Unglücksort eintraf.
Neben zwei Polizisten, die vor der Botschaft Wache standen, soll Angaben des dänischen Außenministers zufolge unter den insgesamt acht Toten auch ein bei der Botschaft angestellter Pakistaner sein, der für die Gebäudereinigung zuständig war. Die vier dänischen Staatsangehörigen in der Botschaft, darunter der Geschäftsträger, blieben unverletzt. Der dänische Botschafter in Pakistan wird derzeit durch einen Geschäftsträger vertreten, die meisten ausländischen Botschaftsmitarbeiter haben das Land in den vergangenen Monaten verlassen. Hintergrund sind Drohungen im Zusammenhang mit dem erneuten Abdruck umstrittener Karikaturen Mohammeds in dänischen Zeitungen.
Reiseempfehlungen für Pakistan geändert
"Natürlich verurteile ich diese Attacke", sagte Außenminister Moeller dem dänischen Fernsehsender TV2 News. Die Attentäter wollten "Pakistans Beziehungen zu Ländern wie Dänemark zerstören". Das dänische Außenministerium habe seine Reiseempfehlungen für Pakistan geändert und warne nun vor jeglichen Reisen in das Land. Zuvor war lediglich von nicht dringend erforderlichen Reisen nach Pakistan abgeraten worden.
Mehrfach vor Anschlägen gewarnt
Der dänische Geheimdienst PET hatte wiederholt vor Anschlägen in Dänemark und auf Dänen im Ausland gewarnt. Nach der Eskalation des Karikaturenstreits Anfang 2006 hatten im Februar dieses Jahres mindestens 17 dänische Zeitungen abermals die umstrittenen Karikaturen abgedruckt. Nach erneuten Protesten zog Kopenhagen aus Angst vor Anschlägen im April sein Botschaftspersonal aus Kabul und Algier ab. Während die Botschaft in Kabul inzwischen wieder geöffnet hat, arbeiten die dänischen Diplomaten in Algerien weiterhin an einem geheimen Ort.
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