Wie "vorhergesagt"

Russland gewinnt Song Contest, Deutsche Letzte

Adabei
26.05.2008 11:48
Russland hat – wie von Buchmachern „vorhergesagt“ – den Eurovision Song Contest 2008 gewonnen. Dima Bilan setzte sich mit dem auf Englisch gesungenen "Believe" ("Glauben") am Samstagabend in Belgrad haushoch gegen seine 24 Mitbewerber durch. Auf den Plätzen zwei und drei landeten die Ukraine und Griechenland. Österreich hatte nach den schwachen Ergebnissen der letzten Jahre diesmal auf einen Start verzichtet. Deutschland erging es heuer gänzlich miserabel: Unsere Nachbarn nahmen zwar teil, landeten mit den No Angels aber gemeinsam mit Polen und Großbritannien auf dem letzten Platz.

Mit dem russischen Sieg entschied sich, dass der Song Contest im kommenden Jahr in Moskau stattfindet. Bilan, der in Russland bereits ein Star ist und in Belgrad als einer der Favoriten galt, sicherte seinem Land im zweiten Anlauf den Sieg. Noch 2006 hatte der 26-Jährige sich der Griechin Helena Paparizou geschlagen geben müssen. Sein Lied hatte diesmal ein amerikanischer Top-Produzenten komponiert. Bilan bekam Stimmen von nahezu allen Ländern. Er trat mit geöffnetem weißem Hemd auf, während der Darbietung umkreiste ihn der russische Eiskunstlauf-Olympiasieger Jewgeni Pluschenko.

Bilder vom Song Contest findest du in der Infobox!

Ex-Model sehr erfolgreich
"Ich verstehe meine Gefühle noch nicht und bin zuerst nur sehr glücklich", meinte Bilan nach seinem Sieg - und sang den versammelten Journalisten seinen Sieger-Song kurz auch noch auf Spanisch vor. Der Russe, der schon im Vorjahr bei der Vergabe der MTV-Russia-Preise die Trophäen als bester Sänger, für das beste Lied und als bester Künstler abgeräumt hatte, kann auch bereits eine erfolgreiche Model-Karriere vorweisen. Er wird nun eine siebentägige Tournee unternehmen, die ihn ab Dienstag nach Finnland, Schweden, Norwegen, Irland, Großbritannien, Belgien, Frankreich und zum Abschluss auch nach San Marino führen wird.

Starke osteuropäische Länder
Die Show in Belgrad endete mit einem großen Feuerwerk. Tausende Serben feierten im Freien das Ereignis. Vor einem Jahr hatte die 22-jährige Sängerin Marija Serifovic den Song Contest mit der kraftvollen Ballade "Molitva" ("Gebet) für sich entschieden und in die serbische Hauptstadt geholt. Auch in diesem Jahr waren die osteuropäischen Länder wieder sehr stark. Die Interpreten aus Armenien, Serbien, Aserbaidschan und Bosnien-Herzegowina gehörten zu den zehn besten Teilnehmern.

No Angels: Engel in der Grand-Prix-Hölle
Vom Pop-Himmel in die Grand-Prix-Hölle ging es für Deutschlands Vertreter, die No Angels. Der Auftritt auf der Eurovisions-Bühne holte die Pop-Engel aus Deutschland ziemlich unsanft auf den Boden zurück. Dabei hatte das Quartett zuvor sogar noch einen Sieg für möglich gehalten und auf die Zugkraft seines prominenten Namens gehofft. Als Sieger waren sie - damals noch zu fünft - im Jahr 2000 aus der Castingshow „Popstars“ hervorgegangen und zur erfolgreichsten deutschen Girlband aufgestiegen. Nummer-Eins-Hits und Erfolgsalben machten die No Angels auch im Ausland bekannt.

Die Schmach von Belgrad war für Experten keine Überraschung: „Das ist ein Radiosong und kein Lied, zu dem man auf der Bühne eine spektakuläre Show abliefern kann“, sagte Irving Wolther, Dozent an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Die rothaarige Lucy, die blonde Sandy und die beiden dunkelhaarigen Nadja und Jessica hatten ihr balladesk angehauchtes Lied „Disappear“ in sexy blauen und violetten Outfits vorgetragen, auf High-Heels, mit Windmaschine und Pyrotechnik. Doch im Vergleich zur wild über die Bühne wirbelnden und tolle Effekte aufbietenden Konkurrenz wirkte ihr Auftritt wenig originell, der Song zu schwach, um im Gedächtnis haften zu bleiben - die frühe Startnummer vier kam erschwerend hinzu.

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(Bild: kmm)



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