Zwölf Meter weit ragen die dreieinhalb Meter dicken Rohre des Telectroscopes in den beiden Städten aus dem Erdboden, so als wären sie gerade durch den Asphalt gebrochen. Das Design entspricht genau den Vorstellungen von Alexander Stanhope St. George, der zu Lebzeiten von den Bürgern Begeisterung für seine Idee erntete. Damals hatten viele Auswanderer ihre Familie und Verwandten in London zurücklassen müssen. Eine Atlantiküberquerung war zu dieser Zeit noch ein gefährliches und kostspieliges Abenteuer, Besuche fast unmöglich.
In der Nacht auf Donnerstag haben St. Georges Mitarbeiter die bis dahin verhüllten Stumpfe freigelegt. In London an einem Plätzchen am Ufer der Themse unweit der Tower Bridge, in New York auf einem breiten Steg neben der Brooklyn Bridge (siehe Foto).
Verbindung bleibt bis 15. Juni
Durch die riesige Glasscheibe können sich New Yorker und Londoner nun tatsächlich zuwinken. Möglich machen das hochauflösende Videokameras, ein ausgeklügeltes Streamingverfahren und eine Hochgeschwindigkeits-Breitbandleitung, die der Internetprovider Tiscali zur Verfügung gestellt hat. Die Bilder werden fast ohne Latenz übertragen, Ton gibt es jedoch leider keinen.
Paul St. George gehört zum britischen Künstlerkollektiv Artichoke, das mit der London-Durchquerung des "Sultan's Elephant" im Jahr 2006 berühmt wurde. Damals ließen sie die 42 Tonnen schwere Konstruktion durch die britische Hauptstadt spazieren. Das Telectroscope bleibt den Bürgern beider Städte vorerst nur bis zum 15. Juni, dafür aber rund um die Uhr, zugänglich.
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