Mord-Chronologie

5-fach-Mörder schildert, wie er Familie getötet hat

Oberösterreich
20.05.2008 20:01
Die Kripo muss diesem Mordverdächtigen kein Geständnis abringen, nichts entlocken: Mag. Reinhard Steinbauer (39) schildert freiwillig fließend alle schaurigen Details, wie er nach Frau und Kind noch Eltern und Schwiegervater erschlug, nachdem er mit ihnen geplaudert, gegessen und getrunken hatte. Eine Chronologie des Grauens.

Der Politikerberater hatte in seinen besten Zeiten zehn Mitarbeiter beschäftigt, doch mit Hasardspekulationen seine Firma und Familie finanziell ruiniert. Deshalb plante er fünf Morde: „Meine Liebsten mussten sterben, um ihnen diese Schmach zu ersparen.“

Erst Frau und Kind erschlagen
Er kaufte ein Beil und erschlug zunächst Frau (42) und Kind (7) in Wien. Dann rief er seine Eltern in Ansfelden an, kündigte seinen Besuch mit einem gemeinsamen Mittagessen an. „Euer Enkerl Natalie kann leider nicht mitkommen, weil sie krank ist. Aber sie lässt euch schön grüßen…“

Oma Gabriele (70) wollte dem Sohn für das Kind wenigstens eine Torte mitgeben, die sie aus dem Gefrierschrank aus ihrem früheren Lebensmittelladen holte. Reinhard folgte seiner Mutter ins Erdgeschoß, nahm die Axt aus seiner Laptoptasche und schlug zunächst zweimal zu. Dann ging er hinauf ins Wohnzimmer und tötete seinen Vater Engelbert Steinbauer (72) im Fernsehsessel mit 15 Beilhieben: „Er hatte die Augen zu, er wollte sein Mittagsschläfchen machen.“

Papa sei still gestorben
Der Papa sei gleich still gestorben, aber die Mama habe noch geröchelt: Ihr Sohn kehrte deshalb ins Parterre zurück, kniete sich neben die sterbende Frau und schlug noch ein Dutzend Mal zu: „Um sie von Schmerz und Leid zu erlösen.“

Dann deckte er die Toten zu, wusch sich, zog sich um und rief seinen Schwiegervater Heinrich Reiter (81) am Linzer Binderlandweg an: Er wolle ihn besuchen.

Gastgeber von hinten niedergeschlagen
Man habe belanglos geplaudert und ein Cola getrunken. Als der Gastgeber das leere Glas in die Abwasch stellte, wurde er von hinten niedergeschlagen. Dann Aug in Aug mit weiteren Axthieben traktiert. Danach wieder das Händewaschen und das Umziehen - sauber und adrett gekleidet kam Steinbauer schließlich ins Ansfeldener Nobelbordell Napoleonhof. Nach der Heimfahrt wurde auch noch der Wiener Straßenstrich besucht, ehe sich der fünffache Mörder stellte.

Seine Eltern werden am Freitag in Ansfelden begraben, seine Frau, ihr Kind und ihr Vater gemeinsam in Wien beigesetzt.   Ansfeldener

Foto: "Krone"

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