Bohlens Liebling

Thomas Godoj ist der neue RTL-“Superstar”

Adabei
18.05.2008 19:52
Das Duell "Hart gegen Zart" ist entschieden: Thomas Godoj ist Deutschlands neuer Superstar. Der 30-jährige gebürtige Pole aus dem deutschen Recklinghausen – der auch der erklärte Wunschsieger von Chef-Juror Dieter Bohlen war – setzte sich im Finale von "Deutschland sucht den Superstar" mit 62 Prozent der Zuschauerstimmen gegen Schmusesänger Fady Maloouf durch. "Leute, ihr macht mich echt fertig", sagte der sichtlich berührte Sieger der RTL-Show in der Nacht zum Sonntag mit Tränen in den Augen. Dann wandte er sich an seine Fans: "Ich danke euch herzlich dafür." Die österreichische Kandidatin, Monika Ivkic, war knapp vorm Halbfinale gescheitert.

Der im Gespräch stets ernste und zurückhaltende Thomas galt auf der Bühne als der rockigste der "DSDS"-Kandidaten. Dagegen ernannte Poptitan Bohlen den aus dem Libanon stammenden Fady zum "Schnulzenkaiser". Über ihren Favoriten war sich die Jury am Samstag schnell einig gewesen. "Mach dich mit dem Gedanken vertraut, dass du das Ding gewinnst heute", sagte Bohlen nach zwei Songs zu Thomas. Auch Andreas "Bär" Läsker prophezeite ihm lange vor der Zuschauerwahl: "Das hat nach Goldmedaille geklungen."

Bohlen bezeichnete das Finale der fünften Staffel als das bisher beste – und für beide Sänger gab es reichlich Jury-Lob. So bezeichnete Anja Lukaseder Thomas als "glaubwürdig, echt und unverkennbar". Seinem Konkurrenten Fady bescheinigte Bohlen gar, sein Gesang erinnere ihn daran, wie er sich als Kind in die Hosen gemacht habe: "Das war auch immer so ein schönes, warmes Gefühl."

Jeder musste dreimal ran
Beide Kandidaten traten mit einem eigens für sie geschriebenen Song an. Der Sieger setzte mit "Love Is You" überraschend auf eine Ballade statt einen harten Rocksong - der Titel soll am (kommenden) Freitag als Single erscheinen. Sein Konkurrent Fady präsentierte mit "Blessed" erwartungsgemäß auch einen sanften Schmusesong.

Zudem sangen beide Finalisten jeweils einen Wunschsong und einen Highlight-Song aus den vergangenen Motto-Shows: Thomas wählte "Fairytale Gone Bad" von Sunrise Avenue und "Chasing Cars" von Snow Patrol. Fady litt und schmachtete sich durch die Klassiker "Careless Whisper" von Wham und "She's Like The Wind" von Patrick Swayze. Gemeinsam präsentierten beide außerdem Frank Sinatras Hit "My Way" in insgesamt drei Sprachen.

Anfangs hatte Bohlen den in Polen geborenen Thomas noch skeptisch beäugt. Er sehe nicht besonders nach der "sunny side" aus, bescheinigte er ihm im Casting, sondern eher wie einer, "dem der Sargdeckel schon dreimal auf den Kopf gefallen ist". Im Verlauf der Staffel brachte der 30-Jährige aber konstant gute Leistungen und schien nie ernstlich gefährdet. Für den vor der Show noch auf Hartz IV angewiesenen Sänger bedeutet der Sieg, dass sein Plan A funktioniert hat: Er hatte stets betont, ohne einen "Plan B" aufgetreten zu sein.

Die Show der vielen Schlagzeilen
Die beiden Finalisten hatten sich in einem Feld von insgesamt fast 30.000 Superstar-Bewerbern durchgesetzt, etwa genauso viele wie in der Vorgänger-Staffel. Und auch in der fünften Auflage der Castingshow gab es einige Schlagzeilen abseits des Musikgeschehens. So wurde der unterlegene Finalist Fady in Zeitungsberichten als homosexuell geoutet. Er soll in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben, kommentiert Gerüchte zu seinem Privatleben aber nicht.

Zudem gab es im Februar ein Aufsichtsverfahren der Kommission für Jugendmedienschutz gegen RTL: Gründe waren das laut Kommission die abwertenden Einschätzungen der Jury und die redaktionelle Gestaltung der Casting-Sendungen. Diese machten die Kandidaten gezielt lächerlich und setzten sie den Spott eines Millionenpublikums aus, hieß es. Prompt traten beim Finale am Samstag einige in den Castings besonders belächelte Kandidaten als "Casting-Allstars" auf: Sie sangen eine für die Ohren eher schmerzhafte Version des Queen-Klassikers "We Are The Champions".

Benni lief davon, Rania geriet unter Drogenverdacht
Dazu kam während der Motto-Shows der eine oder andere Kandidatenstreit. So zog der 16-jährige Benni Herd nach besonders harscher Jury-Kritik kurzerhand aus der Kölner Superstar-Villa aus. Juror Dieter Bohlen überredete ihn zur Rückkehr - kurz darauf wurde Benni jedoch von den Zuschauern endgültig aus der Sendung gewählt. Die 21-jährige Rania Zeriri wurde verdächtigt, im Studio Haschisch geraucht zu haben - Dieter Bohlen forderte nach den Gerüchten einen Drogentest für alle Teilnehmer. "Wenn tatsächlich jemand etwas nimmt, dann fliegt der sofort raus", wurde er zitiert.

Aussichten auf Erfolg kurzfristig nicht schlecht
Nach dem Finale feierte der noch immer zeitweise sprachlose Godoj zunächst auf der Aftershow-Party, muss sich angesichts der anstehenden Aufgaben als RTL-Superstar aber wohl bald wieder an die Arbeit machen. Seine Chancen auf Erfolg sind zumindest kurzfristig nicht schlecht: Die bisherigen Sieger verbuchten einige Nummer-eins-Hits, Thomas' direkter Vorgänger Mark Medlock sogar bereits drei. Soeben verdrängte er mit seiner neuen Single "Summer Love" Madonna von der Spitze der deutschen Charts.

Um die früheren Sieger ist es inzwischen jedoch eher still geworden. Der erste RTL-Superstar Alexander Klaws hatte 2003 mit "Take Me Tonight" einen Hit und ist inzwischen Musical-Sänger. 2004 setzte sich die 24-jährige Rockröhre Elli Erl aus Regensburg durch, von der man inzwischen nichts mehr hört. Gleiches gilt für Tobias Regner, der 2006 gewann und nach seiner ersten Hitsingle "I Still Burn" in der Versenkung verschwand.

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(Bild: kmm)



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