Gute elf Jahre haben sich Portishead für ihr drittes Studioalbum "Third" Zeit gelassen, viel zu lange hat man nichts von der Band aus Bristol gehört. Aber das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. Soundtechnisch haben sich die Wegbereiter des Trip Hops auf den insgesamt elf neuen Songs eindeutig weiterentwickelt und setzen nun verstärkt auf den Einsatz von elektronischen Elementen.
Dem Grundprinzip ist man jedoch treu geblieben: Zu den schwerfällig dahinrollenden und möglichst dreckig klingenden Beats gesellen sich die melancholisch düsteren Moog-Soundcollagen Utleys. Über allem thront die weinerliche, oftmals durch Mark und Bein gehende Stimme von Sängerin Beth.
"Third" ist somit trotz des sommerlichen Veröffentlichungstermins alles andere als leichte Kost und weit davon entfernt, mit locker flockigen Melodien den Gehörgang lieblich zu umschmeicheln. Vielleicht wäre es auch einfach zu gefährlich gewesen, ein solch schaurig-schönes Album im ohnehin schon tristen Herbst zu veröffentlichen.
Fazit: 9 von 10 betrübten Punkten
Andreas Graf
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