Fünffach-Mord

Nachbarn entsetzt: ¿Familie war so beliebt!¿

Oberösterreich
14.05.2008 18:34
Nachbarn der Mordopfer von Linz und Ansfelden sind entsetzt: Niemand hatte sich vorstellen können, dass diese Familien so grausam aus dem Leben gerissen werden konnten. „Das war so eine fleißige Familie mit lieben und gescheiten Kindern“, schüttelt die Ansfeldener Wirtin Gabriele Gretzl vom Freindorfer Hof, wo Engelbert Steinbauer Dienstag Vormittag noch ein Achterl Wein getrunken hatte, immer wieder entsetzt den Kopf.

Vor 40 Jahren hatten sie und das Ehepaar Engelbert und Gabi Steinbauer nebeneinander an der Traunuferstraße ihre Existenzen aufgebaut: Gretzl ihr Gasthaus, die Steinbauers einen Lebensmittelhandel im Erdgeschoß ihres Hauses, den sie bis vor 20 Jahren betrieben.

Engelbert Steinbauer war zudem Briefträger, verkaufte zuletzt Christbäume. Und hatte gerade sein Siedlungshaus fast allein renoviert: „Wir haben oft übers Bauen geredet, ich hab ihm auch Tipps gegeben.“ Ab und zu haben auch seine beiden Söhne mitgeholfen, erzählt Nachbar Alois Laßlberger, ein gelernter Maurer. Und Gabriele Jiraschek, die nur zwei Häuser weiter wohnt, erinnert sich an ihren Kindergarten- und Schulfreund: „Die ganze Volksschule hindurch waren wir Sitznachbarn. Der Reinhard war immer sehr nett.“ Nachbarn, die über die unfassbare Bluttat sprechen, erinnern sich: „Zuletzt haben wir Reinhard hier am Muttertag gesehen. Seine Eltern waren so stolz, weil er so erfolgreich war.“

Noch am Montag hatte Engelbert Steinbauer im Garten eine Tanne als Zukunftsbaum gepflanzt, zu einem Nachbarn gemeint: „Der ist für die Nachkommen, man weiß ja nie, wie lange man noch lebt…“

Warum bringt er denn den Schwiegervater um?
Warum bringt er denn auch den Schwiegervater um?“ Entsetzen im Mehrparteienhaus am Linzer Binderlandweg, wo Heinrich Reiter (81) getötet wurde. „Er war ein bisschen eigen, aber ein guter Mensch. Jahrelang hat er seine Gattin nach einem Schlaganfall gepflegt, ist mit ihr viel spazieren gegangen“, erzählt Barbara Hochreiter, die bei den Nachbarn oft Karten gespielt hat. Die Besuche der Tochter und ihrer Familie wurden nach dem Tod der Ehefrau und Mutter aber weniger. Dafür kam der Sohn, der bei Adoptiveltern aufgewachsen war, oft. Er ist nach der Todesnachricht völlig gebrochen.

Foto: Horst Einöder

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